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Eigenes Pferd oder Reitbeteiligung – das sind die Vor- und Nachteile

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Eine junge Frau steht neben ihrem Isländer Pferd im Reitstall. (Symbolbild)
Für ein eigenes Pferd muss man bereit sein, viel Verantwortung zu übernehmen. (Symbolbild) © Eibner/Imago

Ein eigenes Pferd ist der größte Wunsch vieler junger Reiterinnen und Reiter, doch die Kosten sind hoch. Eine Reitbeteiligung ist die günstigere Alternative.

Warendorf – Tägliche Ausritte nach Lust und Laune und Turnierteilnahmen nach Wunsch: Ein eigenes Pferd bietet viele Vorteile und ist für Reiterinnen und Reiter auch immer ein ganz besonderes Haustier. Allerdings sind die Kosten enorm, wie die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) weiß. Gerade für jüngere Pferdefans ist eine Reitbeteiligung oft die bessere Wahl. Sie lernen, Verantwortung zu tragen, und erfahren, wie aufwendig die Betreuung des Pferdes auf lange Sicht ist.

Eigenes Pferd oder Reitbeteiligung – das sind die Vor- und Nachteile

Bei einer Reitbeteiligung zahlt der Reiter eine fixe Summe an den Pferdebesitzer. Die Summe orientiert sich an der Häufigkeit der Reittage. An diesen Tagen übernimmt der Reiter die vollständige Pflege des Pferdes. Dazu gehören neben dem Striegeln, Bürsten und Hufe Auskratzen auch das Ausmisten der Box und das Füttern. Empfehlenswert ist der Abschluss eines Vertrages, der die Rechte und Pflichten des Reiters ebenso klar definiert wie die monatlichen Beiträge und die Verantwortlichkeiten. Dies kann zum Beispiel sehr wichtig sein, wenn sich das Pferd verletzt und der Pferdebesitzer vom Reiter erwartet, dass er die Kosten für die Behandlung übernimmt.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung in Warendorf hält auf ihrer Website einen Mustervertrag für eine Reitbeteiligung bereit. Die wichtigsten Punkte:

Dazu können im Vertrag Einschränkungen festgehalten werden. So kann der Pferdebesitzer festlegen, dass nur er mit dem Pferd an Turnieren teilnehmen darf, nicht aber der Reiter.

Eigenes Pferd oder Reitbeteiligung – das sind die jeweiligen Vorteile

Ein eigenes Pferd hat den großen Vorteil, dass es ein eigenes Haustier ist. Oft entsteht zwischen Pferdebesitzer und Tier eine innige Beziehung, die über viele Jahre anhält. Ein eigenes Pferd kann (und sollte) täglich geritten werden und steht für verschiedene Unternehmungen wie Ausritte und Turniere zur Verfügung. Allerdings bedeutet ein eigenes Pferd auch viel Verantwortung. Dazu muss der Pferdebesitzer alle Kosten von der Stallmiete über den Tierarzt bis zur Ausrüstung selbst stemmen.

Dies sind dann auch die Vorteile der Reitbeteiligung: Die Kosten bleiben beim Pferdebesitzer. Der Reiter, der sich am Pferd beteiligt, zahlt lediglich für die Tage, an denen er das Pferd betreut und reitet. Er muss sich jedoch in der Regel nicht an laufenden Kosten wie Stallmiete, Futter, Tierarzt und Hufschmied beteiligen, es sei denn, dies wird vertraglich so vereinbart.

Eigenes Pferd oder Reitbeteiligung –das sind die jeweiligen Nachteile

Ein eigenes Pferd bringt zwei Nachteile mit sich. Der eine sind die bereits erwähnten hohen laufenden Unterhaltskosten für das Tier. Der andere ist der enorme Zeitaufwand. Gerade in den Wintermonaten, wenn das Pferd ausschließlich im Stall steht, muss es täglich bewegt werden. Doch auch im Sommer, wenn es auf der Weide grasen darf, sollte der Besitzer täglich nach seinem Tier sehen und es pflegen. Spontane Ausflüge, Urlaube und Unternehmungen sind schwer zu realisieren, und wenn der geliebte Vierbeiner erkrankt, muss gegebenenfalls mal im Stall übernachtet werden.

Eine Reitbeteiligung hat dagegen den Nachteil, dass das Pferd nicht immer zur Verfügung steht, sondern nur an bestimmten Tagen. Manchmal kann es auch zu Konflikten mit dem Besitzer kommen, wenn dieser das Pferd für ein mehrtägiges Turnier beansprucht, während der Reiter an seinem ihm zustehenden Tag einen Ausritt geplant hat. Es ist in jedem Fall sinnvoll, eine Reitbeteiligung nur mit einer Person im gleichen Reitverein zu vereinbaren, die bereits bekannt ist und zu der ein gewisses Vertrauensverhältnis besteht.

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