Pferde mit Heißhunger: Tiere sollten immer Zugang zu Futter haben
Bei nimmersatten Pferden sollten Besitzer die Fütterung umstellen. Die Tiere leben gesünder, wenn sie immer zuckerarmes Heu zur Verfügung haben.
Für sein Pferd wollen Besitzerinnen und Besitzer nur das Beste und stellen sie fest, dass ihr Liebling angefangen hat, ununterbrochen zu fressen und zuzunehmen, setzen viele Halter die Tiere auf Diät und rationieren das Futter. Was aber beim Menschen schon nicht gut funktioniert, ist auch beim Pferd problematisch: Statt weniger zu fressen und schlanker zu werden, stopft das Pferd so viel wie möglich in sich hinein, wann immer es die Möglichkeit hat. Bei nimmersatten Pferden müssen die Halter also andere Wege finden, das Tier wieder gesund zu ernähren, wie auch die „Pferderevue“ schreibt.
Pferde mit Heißhunger: Tiere müssen immer Zugang zu Futter haben

Oft hat sich bei Pferden mit Heißhunger schon ein Teufelskreis verselbstständigt, den das Tier nur mithilfe des Menschen durchbrechen kann. Dazu gehört auch, dass der Mensch die Fütterung des Pferdes überdenkt und die Pflege des Tieres auf dessen Bedürfnisse hin überprüft. Es nutzt beispielsweise nichts, den Pferden bei Übergewicht immer weniger und nur noch zu bestimmten Zeitpunkten am Tag Futter zur Verfügung zu stellen. Das löst bei den Tieren den gegenteiligen Effekt aus: Die Pferde denken dann, dass Futter ein rares Gut ist und sie jede Gelegenheit voll ausnutzen müssen, Nahrung aufzunehmen.
Das liegt im natürlichen Verhalten der Tiere. In freier Wildbahn verbringen Pferde etwa 18 Stunden am Tag mit der Nahrungsaufnahme, fressen dabei aber nur so viel, wie sie auch an Energie benötigen. Beschließen Halter, die Fütterung umzustellen und dem Tier den ganzen Tag eine gewisse Menge zur Verfügung zu stellen, müssen die Pferde erst wieder lernen, nicht hemmungslos alles aufzufressen. Der Umstellungsprozess dauert ein paar Wochen, lohnt sich aber, denn danach sind die Tiere deutlich entspannter im Umgang mit Futter.
Pferde mit Heißhunger: Das hilft außerdem
Neben einer Umstellung der Fütterung gibt es noch mehr Dinge, die Halter im Alltag umsetzen können und mit denen sie die Tiere vom maßlosen Dauerfresser wieder zu einem Pferd mit normalem Fressverhalten umstellen. Folgende Tipps helfen dabei:
- Herdenzusammenstellung überprüfen: Nicht alle Pferde brauchen gleich viel Futter. Pferde, die im Alltag mehr gefordert sind, sollten in einer Gruppe stehen und Pferde, die weniger leisten müssen und dadurch weniger Energie verbrauchen, in einer anderen. So animieren sich die Tiere nicht gegenseitig zum haltlosen Fressen und es kann auch kein Futterneid entstehen.
- Zuckerarmes Heu: Leider enthält Heu heutzutage kaum noch gesunde Kräuter, dafür umso mehr Zucker. Am besten ist ein Zuckergehalt von weniger als sechs Prozent, so schmeckt das Heu nicht mehr so lecker und Pferde fressen nur so viel, wie sie wirklich brauchen. Kranke wie auch gesunde Pferde leben mit dieser Variante besser. Nahrungsergänzungsmittel brauchen Pferde übrigens nur in sehr seltenen Fällen.
- Pferde fordern: Die meisten Pferde im Stall bekommen zu wenig Auslauf und müssen sich im Alltag nicht genügend anstrengen. Positive Auswirkungen auf das Gewicht hat aber auch die Art und Weise, wie viel und ausdauernd Halter mit ihren Pferden trainieren. Das bedeutet konkret: Jeden Tag 20 Minuten traben, 15 Minuten galoppieren.
Für die Gesundheit des Pferdes ist also der Halter verantwortlich und der muss einschreiten, wenn das Pferd einen nicht zu stoppenden Heißhunger entwickelt. Mit ein paar Tricks lässt sich das Fressverhalten und das Gewicht des Tieres aber auf Dauer wieder einpendeln.