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Pferde: Alle Infos zum beliebtesten Reittier – Rassen, Pflege, Kosten

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Ein Andalusier Pferd trabt über einen Sandplatz. (Symbolbild)
Es gibt über 200 Pferderassen. Andalusier Pferde zählen zu den klassischen Reitpferden. (Symbolbild) © Stephanie Hafner/IMAGO

Pferde faszinieren nicht nur kleine Mädchen. Das gemeinsame Miteinander von Mensch und Tier erstreckt sich von einfacher Haltung über Freizeitreiterei bis hin zur Turnierteilnahme oder beruflichen Einsatz.

Oberzent – Der alljährliche Beerfelder Pferdemarkt im hessischen Süden bietet mit abwechslungsreichem Programm, Reitturnier und Tierzuchtschau eine hervorragende Möglichkeit, Infos rund um Pferde zu sammeln und eventuell sogar das eigene Reittier zu kaufen. Bereits die Anschaffung stellt für viele eine finanzielle Hürde dar. Aber auch die Kosten für Unterbringung und Unterhalt sollten berücksichtigt werden. Eine gute Planung und Beratung im Vorfeld zeigt auf, was auf Pferde-Fans über die Jahre zukommt.

Reittier Pferd: Rasse, Klasse und endgültige Wahl

Das Verzeichnis der Rassen zählt bei Pferden nicht weniger als über 200 unterschiedliche Züchtungen. Und da nicht jedes Tier einer perfekt dokumentierten Zuchtlinie entspringt, tummeln sich zusätzlich zahlreiche Kreuzungen auf den Wiesen und Koppeln. Das macht die Wahl des künftigen Reittiers für Neulinge nicht unbedingt leichter. Denn neben Anschaffungskosten und Optik entscheiden die Gene über den Kauf. Dass ein vollblütiger Araberhengst nicht das geeignete Anfänger-Pferd ist, dürfte jedem klar sein. Dass ein Kaltblüter mit Stockmaß von über 1,80 Meter nicht zu einem Kind passt, ebenso. Es gibt jedoch einige hilfreiche Empfehlungen, die als erste Richtschnur dienen.

Grundsätzlich sollte wenigstens einer im Zweierteam wissen, was er (oder sie) tut. Daher empfiehlt sich für Anfänger ein nicht zu junges Pferd mit abgeschlossener Ausbildung. Haflinger, Friese und Westfale oder Tinker bringen den nötigen geduldigen Charakter mit, um dem Reitneuling den Einstieg zu erleichtern. Für reine Freizeitreiterei sollte die Wahl auf ein Pferde-Lebensalter Ü10 fallen. Wer Turnier-Beteiligung anstrebt, kann mit einem Pferd zwischen sechs und zehn Jahren noch entsprechende Leistung abfragen. Mit zunehmender Erfahrung kommt der Reiter auch mit einem jungen Tier von drei oder vier Jahren zurecht.

Ausschlaggebend bleibt als letzter Punkt, dass die Chemie zwischen Huftier und Zügelhalter stimmt.

Reittier Pferd: Grundsätzliche Kosten

Bereits bei der Anschaffung eines Reittiers zeigt sich ein ähnliches Gefälle wie beim Kauf eines Autos. Je mehr Extras, je mehr Klasse, desto teurer das Objekt. Im Fall eines Pferdes bedeutet dies: Abstammung und Ausbildungsgrad treiben den Preis bisweilen in enorme Höhen. Während dieser bei einem eingerittenen Freizeitpony bei 4.000 bis 6.000 Euro angesiedelt ist, legt der Pferde-Fan für ein Turnierpferd bereits einen fünfstelligen Betrag auf den Tisch der Verhandlungen. Nach oben sind nahezu keine Grenzen gesetzt.

An weiteren Kosten sind die folgenden Posten für ein Reittier zu kalkulieren:

Unterbringung

Futter

Hufschmied

Tierarzt

Steuern

Versicherung

Zubehör

Reitbekleidung

Reitunterricht

Die Vorzüge einer Reitbeteiligung

Zu der Aufstellung kommen unregelmäßige Ausgaben wie Tierarztkosten bei Krankheit oder Verletzung, die Rechnung des Sattlers und Ähnliches. Wer sich diese Ausgaben nicht in vollem Umfang leisten kann, findet mit einer Reitbeteiligung eventuell die Lösung für den Traum vom Pferd und der Reiterei. Häufig teilen sich Pferdebesitzer gerne Kosten und Arbeit rund um den Vierbeiner.

Je nach Lage des Stalls addieren sich die Fahrtkosten hinzu. Eine fundierte Rechnung bringt einen monatlichen Betrag von rund 500 Euro für den Unterhalt eines Pferdes zusammen – ohne unvorhergesehene Ausgaben.

Übrigens: Eine dem Kauf vorausgehende Ankaufsuntersuchung bringt eventuelle alte Verletzungen und nicht mit dem Auge erkennbare Krankheiten ans Tageslicht. Eine Untersuchung schlägt hierbei mit etwa 200 Euro zu Buche. Röntgen erhöht die Rechnung bis zu 1.000 Euro. Langfristig gesehen kann sich diese Investition rentieren.

Pferde: Vorsorge, Arztbesuch, Pflege, Ausbildung

Je nach Auslastung und Art des Einsatzes neigen Pferde zu unterschiedlichen Belastungsproblemen. Eine regelmäßige Vorstellung beim Veterinär macht angehende Probleme frühzeitig sichtbar und verhindert Schlimmeres. Im Springreiten ist dies zum Beispiel der Gelenkbereich.

Sofern das Pferd noch keine Reitausbildung genossen hat, steht dies ebenfalls auf dem Programm. Hier kommen Profis zum Einsatz. Denn anders als das bisher brave Schulpferd aus dem eigenen Reitunterricht zeigen sich junge und nicht ausgebildete Pferde bisweilen überraschend talentiert darin, die Mängel des Menschen zu erkennen und für sich zu nutzen. Hat sich dies erst einmal gefestigt, ist es schwerer, Unarten zu korrigieren.

Reittier Pferd: Die perfekte Wahl aus über 200 Rassen

Vollblut, Kaltblut, Warmblut und Ponys, riesige Shire Horses, massiv-elegante Friesen, lustig gefleckte Appaloosa, pfiffige Mini-Pferde – ähnlich wie bei der Hundezucht bringt die Welt der Pferde eine große Vielfalt unterschiedlicher Charaktere und Optiken hervor. Nicht alle sind für den Reitsport vorgesehen. Für den Freizeit-Pferdesport jedoch lassen sich die meisten Rassen einsetzen. Dabei ist es eine Frage des Temperaments und der Erfahrung des Reittiers bzw. der Ausbildung des Menschen im Sattel oder auf dem Kutschbock. Sicherlich gibt es in jeder Zuchtlinie das eine Pferd, das nicht dem typischen Esprit seiner Verwandten entspricht. Zumeist spiegeln sich die Eigenarten deutlich wider.

Ein Blick in Gruppierungen:

Vollblut

Warmblut

Kaltblut

Pferde: Die passende Unterbringung für das Reittier finden

Das Wo und Wie werden die Auswahl des Stalles wesentlich beeinflussen. Dazu kommt die Frage der eigenen Vorstellungen bezüglich der Reiterei und ob diese sich vor Ort umsetzen lassen. Im preislich günstigsten Fall findet sich eine Unterstellmöglichkeit auf dem eigenen Grundstück, bei Freunden oder dem Bauern in der Nachbarschaft. Der niedrige Preis von bis zu 100 Euro im Monat hängt jedoch mit der Eigenversorgung des Pferdes zusammen. Füttern, ausmisten, bewegen – all das lässt sich auch inklusive buchen in Stallungen von Vereinen. Hier findet sich außerdem oftmals ein qualifiziertes Reitunterrichtsangebot unter demselben Dach. Insbesondere Anfänger profitieren von dieser Kombination Stall/Ausbildung. Des Weiteren dürfen für die Stallmieten ab etwa 350 Euro meist auch Reithalle und Platz genutzt werden. Wenn in großen Stallungen der Hufschmied kommt, fällt nur eine Anfahrtspauschale für alle an. Im Umfeld großer Pensionsställe findet sich auf Wunsch schneller eine Reitbeteiligung, die Arbeitsaufwand und Kosten rund ums Pferd erheblich senken kann.

Gleich, welche Stallvariante gewählt wird – sie sollte nicht zu weit vom Wohnort entfernt sein. Damit bleiben die Fahrtkosten im überschaubaren Bereich. Eventuell lässt sich die Strecke mit dem Rad bewältigen.

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