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Im Stehen oder Liegen – wie schlafen Pferde denn jetzt am liebsten?

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Von: Anna Heyers

Nur selten sieht man Pferde auf der Weide schlafend auf dem Boden liegen. Aber ruhen sie sich sonst einfach nur im Stehen aus?

So manches Pferd oder Pony springt und rennt nur zu gerne auf der Weide herum. Doch manchmal stehen sie still herum und nur der umherzuckende Schweif oder ein leichtes Ohrenspiel zeigen, dass das Tier durchaus noch etwas mitbekommt. Ist dieses Dösen alles, was ein Pferd zum Ausruhen und Erholen benötigt?

Stehen oder Liegen – wie schlafen Pferde?

Ein erwachsener Mensch braucht täglich etwa sechs bis acht Stunden Schlaf, Baby und Kleinkinder aber deutlich mehr. Pferde benötigen vergleichsweise weniger Stunden, etwa drei bis fünf pro Tag (Fohlen um die zehn Stunden). Den größten Anteil dieser Zeit verbringen die Reittiere im Stehen und im dösigen Dämmerzustand. Richtig tief schlafen, können sie so allerdings nicht.

Um die REM-Phase zu erreichen, in der die Pferde dann auch träumen und den Tag verarbeiten können, müssen sie sich voll und ganz entspannen. Und das geht eben am besten im Liegen, alle Viere von sich getreckt. Einige Tiere bevorzugen aber auch das auf-dem-Bauch-schlafen mit angewinkelten Beinen.

Ein Pferd grast, ein anderes schläft liegend auf dem Boden.
Gerade jüngere Pferde sieht man häufig auf der Seite liegend und in Träumen versunken. Erwachsene Tiere werden häufiger nur im Stehen dösen. © stoonn/Imago

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Warum Pferde öfter im Stehen schlafen

Das Dösen im Stehen war für Pferde über Generationen hinweg überlebenswichtig. Trotz Entspannung bekommen sie das meiste aus ihrem Umfeld noch mit – und können im Falle einer Gefahr reagieren und die Flucht ergreifen. Bei größeren Herden gab es außerdem immer einige Exemplare, die über ihre dösende Verwandtschaft Wache halten und im Fall der Fälle Alarm geben können. Wer tief schlafend auf dem Boden lag, war in der Regel ein gefundenes Fressen, und das leider im wahrsten Sinne des Wortes. Auch, wenn dieses Verhalten heute mit abgezäunten Weiden und sicheren Ställen eigentlich nicht mehr nötig wäre, ganz los werden die Pferde davon wohl nie kommen. Zu sehr ist das Verhalten in ihrem Instinkt verankert.

Übrigens: Wussten Sie, dass Pferde einander ebenso vermissen können, wie manche Menschen es tun?

„Ich glaube, ihr Pferd ist tot“ – schlafende Pferde sorgen für kuriose Anrufe

Aber nur, weil es selten ist, dass Pferde sich komplett hinlegen, heißt das nicht, dass sie es nie machen. Aber genau aus dem Grund ist ein liegendes Pferd für die meisten Menschen ein so ungewöhnlicher Anblick, dass sie sich Sorgen um die Gesundheit des Tieres machen. Davon kann zum Beispiel auch die Amerikanerin Hayden Kristal (Instagram-Name @haydenkristal) ein Liedchen singen. Auf ihrer Farm hat sie einige Pferde, die sich nur zu gern in die Sonne legen.

Regelmäßig bekommt sie Anrufe besorgter Bürger, die jede Menge (scheinbar tote) Tiere auf den Weiden liegen sehen. Hayden kann darüber nur schmunzeln und nennt diese Momente liebevoll „Carcass-time“ (Carcass bedeutet etwa Tierleiche, Kadaver).

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