Pferdeweide: Gänseblümchen und andere Pflanzen geben Aufschluss über Zustand
Anhand von Zeigerpflanzen wie Gänseblümchen können Sie Weidepflege und -nutzung optimieren. Denn was auf der Pferdeweide wächst, verrät einiges über ihren Zustand.
München – Die Weidesaison ist für viele Pferde die schönste Zeit des Jahres. Doch damit Pferde möglichst lange etwas von der Weide und dem schmackhaften Gras haben, ist die Weidepflege das A und O. Wachsen Zeigerpflanzen wie Gänseblümchen, Löwenzahn oder auch Brennnesseln im Überfluss, können Sie daran erkennen, was der Weide fehlt und auch was sie sehr belastet.
Pferdeweide: Gänseblümchen und andere Pflanzen geben Aufschluss über Zustand

Je nachdem wie der Pflanzenbewuchs auf der Weide ist, können Sie daran den Nährstoffgehalt, den Feuchtegrad und auch die Intensität der Beweidung erkennen. Dabei helfen Ihnen bestimmte Zeigerpflanzen, wie zum Beispiel Gänseblümchen. Doch was sagen Ihnen Gänseblümchen auf der Weide? Dass Pferdeweiden besonders artenreich und damit wichtig für die Umwelt sind, zeigt eine Studie auf.
Gänseblümchen gehören zu den typischen Bodenverdichtungs- und Übernutzungsanzeigern. Gleiches gilt für Breitwegerich, der auf überweidetem Grünland häufig vorkommt. Oft wächst er auch im Tränkebereich oder am Weideeingang. Weitere Pflanzen, die auf eine Übernutzung der Pferdekoppel hinweisen, sind unter anderem folgende.
- Jährige Rispe
- Vogelknöterich
- Strahllose Kamille
- Lägerrispengras
- Herbstlöwenzahn
- Weißklee
- Hahnenfuß
Pferdeweide: Abhilfe bei Übernutzung und die Gefahren von kurzem Gras
Ein optimiertes Weidemanagement in der Pferdehaltung kann Abhilfe bei Übernutzung schaffen. Geben Sie der Weidefläche mehr Ruhepausen zum Erholen. Stehen mehrere Weiden nicht zur Verfügung, können Sie mit einem Steckzaun die Fläche in Parzellen teilen. Ab einer Grashöhe von fünf Zentimetern empfiehlt es sich, die Pferde umzustellen. Das schont die Grasnarbe und ist auch besser für die Pferde. Denn abgefressenes Gras ist „gestresstes“ Gras und produziert vermehrt Fruktan – ein Auslöser für Hufrehe beim Pferd. Hinzu kommt die Gefahr einer Kolik, da Pferde bei kurzem Gras oft mehr Sand aufnehmen.
Doch auch eine bessere Weidepflege kann Übernutzung vorbeugen. Äppeln Sie die Koppel regelmäßig ab, um Geilstellen kleinzuhalten und damit die Restfläche nicht zu sehr verbissen wird.
Pferdeweide: Pflanzen zeigen auch eine Unternutzung an, wie die Distel
Im Gegensatz zur Übernutzung steht die Unternutzung. Auch diese wird durch bestimmte Zeigerpflanzen, wie zum Beispiel der Distel, angezeigt. Weitere Arten sind:
- Rasenschmiele
- Gemeine Quecke
- Ampferarten
- Dorn-Hauhechel
- Adlerfarn
- Verholzte Zwergsträucher
- Rotklee
Das Problem der Unternutzung besteht darin, dass sich die Tiere schmackhafte Gräser heraussuchen und alles andere stehen lassen. Dadurch können sich die ungewünschten Pflanzen schneller vermehren. Abhilfe kann eine kleinere Weidefläche, mehr Pferde oder ein Reinigungsschnitt (Nachmahd) verschaffen. Die Zwischenbeweidung mit einer anderen Tierart kann ebenfalls helfen. Während der Weidezeit ist oft auch Insektenschutz für Pferde notwendig, doch Decken und Sprays reichen meist nicht aus.
Pferdeweide: Unter den Pflanzen gibt es auch die Nährstoffzeiger
Bei mangelnder Weidepflege entstehen größere Geilstellen. Brennnesseln breiten sich dort gerne aus, da sie typische Nährstoffzeiger sind. Vor allem für stickstoffreiche Böden. Weitere Nährstoffzeigerpflanzen sind folgende.
- Stumpfblättriger Ampfer
- Bärenklau
- Wiesenkerbel
- Weiße Taubnessel
- Gemeine Quecke
Pferdeweide: Wenn der Boden nass ist
Bestimmte Pflanzen fühlen sich in nassen Bereichen besonders wohl. Die Flatterbinse ist eine von ihnen. Sie bevorzugt Feuchtwiesen, Nasswiesen und Moore und ist meist auf kalkarme, mäßig-saure Lehm- oder Moorböden zu finden. Weitere Nässezeiger sind:
- Seggenarten
- Knick-Fuchsschwanz
- Sumpfdotterblume
- Kohldistel
- Sumpfschachtelhalm
- Mädesüß