Pferde eindecken: Vier Tipps, wie der wärmende Mantel sicher sitzt
Bei frostigen Temperaturen tragen viele Pferde eine Decke. Damit der warme Mantel sicher sitzt, sollten Besitzer einiges beachten.
Winterdecken für Pferde gibt es in unzähligen Varianten: mit Kreuzgurten unter dem Bauch oder um die Hinterbeine, mit hohem Halsschnitt oder Halsteil, mit Fleecefütterung oder ohne. Eines sollte aber bei allen Modellen stimmen: Die richtige Passform und eine sichere Verschnallung.
Pferde eindecken: 1. Gute Passform vermeidet Scheuerstellen

Die perfekte Decke sollte angenehm locker am Pferd sitzen, aber keinesfalls zu weit sein. Doch auch ein zu kleines Modell ist für den Vierbeiner unangenehm und verursacht mitunter Scheuerstellen. Vor allem bei Pferden mit einem hohen Widerrist muss ausreichend Spielraum sein, sodass die Decke nicht drückt. Die Brustschnallen sollten Pferdebesitzer so einstellen, dass die Abschlusskante nicht hinter den Widerrist rutscht und beispielsweise den Brust- und Halsbereich einschnürt.
Ist die Decke vorne an der Brust zu eng, sitzt aber ansonsten gut am Pferdekörper, kann eine Brusterweiterung helfen. Diese wird einfach in die Schnallen eingehakt und schafft so zusätzlichen Platz. Für Fohlen gibt es übrigens Decken, die mitwachsen. Je nach Größe der Vierbeiner können diese teilweise sogar stufenlos angepasst werden.
Bei Decken mit einem hohen Halsschnitt (High Neck) oder Halsteil ist folgendes wichtig:
- Sie darf nicht zu eng oder zu weit anliegen.
- Der Stoff darf nicht über die Ohren des Pferdes hinausragen, sollte aber beim Fressen noch lang genug sein.
- Bei Halsteilen, die man abnehmen bzw. einhaken kann, dürfen die Ösen nicht drücken.
Pferde eindecken: 2. Gurte an Bauch und Beinen richtig einstellen
Ist die richtige Passform als Basis gewählt, sorgen die Gurte an den Beinen und unter dem Bauch dafür, dass die Decke auf dem Paddock oder beim Weidegang nicht verrutscht. Auch hier gilt: Nicht zu eng und nicht zu weit verschnallen. Sind die Gurte zu locker, kann sich das Pferd beim Wälzen oder Spielen mit den Hufen darin verfangen. Sind sie dagegen zu stramm, hat die Decke nicht genug Luft, um nach dem Wälzen wieder an die richtige Stelle zu rutschen. Eine gute Faustregel: Zwischen Kreuzgurtung und Pferdebauch sollte eine Handbreit Platz sein.
Auch bei der Verschnallung der Beinschnüre ist eine Handbreit Platz eine gute Orientierung, damit die Pferde nicht in den Strippen hängen bleiben oder sich Druckstellen bilden. Ob sie die Schnüre lieber um jedes Hinterbein einzeln oder über Kreuz einhaken, entscheiden Pferdebesitzer. Für den sicheren Halt der Decke macht das meist keinen großen Unterschied.
Pferde eindecken: 3. Auf das Innenfutter kommt es an
Für den perfekten Sitz der Pferdedecke spielt auch das Innenfutter eine große Rolle. Eine Fütterung mit Fleece spendet zwar zusätzliche Wärme, haftet aber auch mehr am Fell. Beim Abnehmen der Decke kann sich der Stoff daher elektrisch aufladen und Pferd und Reiter einen unangenehmen Stromschlag verpassen. Ein glattes Innenfutter aus Nylon liegt dagegen lockerer auf dem Pferdekörper auf. Dadurch rutscht eine gut passende Decke meist von allein immer wieder in die richtige Position. Die Decke ist jedoch nur ein Punkt, der dazu beiträgt, dass Pferd und Reiter entspannt durch die kalte Jahreszeit kommen.
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Pferde eindecken: 4. Strippe unter Schweif hält Decke in Position
Neben den Gurten an den Beinen und unter dem Bauch macht die Schweifstrippe die Verschnallung an der Decke komplett. Auch wenn sie für viele Besitzer unscheinbar aussieht, ist der Riemen ein wichtiger „Anker“ am Pferdepopo – insbesondere dann, wenn das Modell keine Beinschnüre hat. Vor allem bei stürmischem Wetter hält die Strippe am Schweif den Wintermantel in Position und verhindert, dass die Decke im schlimmsten Fall nach vorne über den Kopf des Vierbeiners weht, dieser in Panik gerät und sich verletzt. Denn Pferde stellen sich vorzugsweise mit der Hinterhand gegen den Wind – für eine Decke ohne Schweifstrippe also eine optimale Angriffsfläche.