Pony überlebt Röhrbeinbruch – neue Therapie rettet ihm das Leben
Als ein Shetland-Pony von einem Lkw angefahren wird, hängt sein Leben am seidenen Faden. Die letzte Hoffnung: eine neue Therapieform.
Vila Real (Portugal) – Für den Besitzer ist es ein Riesenschock: Bei einem Verkehrsunfall in Portugal wird sein siebenjähriges Zirkuspony von einem Lastwagen angefahren. Sofort bringt er den Wallach in die tierärztliche Lehrklinik der Universität von Trás-os-Montes und Alto Douro (UTAD). Die kleine Wunde am rechten Hinterbein sieht für die Tierärzte zunächst harmlos aus. Doch das Röntgenbild offenbart das ganze Ausmaß des Aufpralls. Die Diagnose: ein vollständiger Röhrbeinbruch.
Pony überlebt Röhrbeinbruch – neue Therapie rettet ihm das Leben
Noch vor ein paar Jahren hätte das den sicheren Tod des Ponys bedeutet. In der Pferde-Chirurgie hat sich aber mittlerweile viel getan. Gemeinsam mit dem Besitzer entscheiden sich Tierärztin Isabel Dias und ihr Team daher für eine völlig neue Behandlungsmethode. Statt mit zwei Platten stabilisieren sie die Fraktur mit nur einer einzigen, 4,5 Millimeter breiten dynamischen Kompressionsplatte (kurz DCP). Mit sieben Schrauben fixieren sie diese seitlich am Knochen. Nach der Operation legen die Tierärzte außerdem einen Gips an, der den Knochen zusätzlich in Position halten soll. Dann muss sich das Pony erstmal vier Wochen lang in einer Box schonen. Antibiotika und Schmerzmittel ergänzen die Therapie.

Pony überlebt Röhrbeinbruch – Knochen ist wieder voll belastbar
Bei der finalen Röntgenkontrolle haben die Tierärzte gute Nachrichten für den Pferdebesitzer: Sein Pony darf nach drei Monaten endlich nach Hause. Und das Beste: Von dem Röhrbeinbruch bleiben keine Schäden zurück, der Knochen ist wieder voll belastbar. „Damit ist das nach unserer Kenntnis der erste Fallbericht, in dem die Stabilisierung einer vollständigen Mt3-Diaphysenfraktur mit einer einzigen Kompressionsplatte erreicht wurde“, berichtet Isabel Dias im Magazin „Open Veterinary Journal“. Die neue Therapie eignet sich aus ihrer Sicht besonders für „kleine Pferde mit geringem Gewicht, um die Kosten und das Infektionsrisiko zu reduzieren“. Für das Zirkuspony heißt es ab jetzt wieder: Vorhang auf und Manege frei! *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.