Tetanus, Influenza & Herpes: Diese drei Impfungen sind für Pferde ein Muss

Um die Widerstandsfähigkeit eines Pferdes dauerhaft zu erhalten, sind drei Impfungen elementar. Alle Infos über die Immunisierung gegen Tetanus, Influenza und Herpes.
Warendorf – Die Deutsche Reiterliche Vereinigung mit Sitz im nordrhein-westfälischen Warendorf ist sich einig: Impfen ist die erfolgreichste prophylaktische Maßnahme, um Erkrankungen beziehungsweise Infektionen bei einem Pferd zu verhindern. Zudem wird durch eine Immunisierung die Ausbreitung bakterieller und viraler Infektionen effektiv vermieden. Die Impfung trainiert das Immunsystem des Pferdes darauf, Krankheitserreger zu erkennen und bestmöglich abzuwehren. Dies geschieht durch die gezielte Bildung von Antikörpern, die eine Art Schutzwall bilden.
Impfungen beim Pferd: Tetanus
Die vorrangigste Krankheit, gegen die ein Pferd geimpft sein sollte, ist Tetanus. Tetanus wird auch als Wundstarrkrampf bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die die Nervenzellen des Vierbeiners schädigt. Der Krankheitsverlauf endet nicht selten mit dem Tod. Das Bakterium ist weit verbreitet und findet sich oft in Pferdeboxen. Es dringt durch offene Wunden in den Körper des Tieres ein. Da Tetanus ausschließlich durch eine Impfung vermieden werden kann, ist eine Immunisierung absolute Pflicht. Mehr noch: Eine Unterlassung der Impfung verstößt gegen den Tierschutz und ist somit strafbar.
Impfungen beim Pferd: Influenza
Nach Meinung vieler Fachleute und Tierärzte sollten Pferde zusätzlich gegen Influenza geimpft sein. Bei der Influenza handelt es sich um die sogenannte Pferdegrippe. Betroffen ist der tierische Atmungsapparat, der von einem Virus befallen wird. Symptomatisch für Influenza bei Pferden sind:
- geschwollene Lymphknoten
- Nasenausfluss
- hohes Fieber
- starker Husten
Wird die Krankheit nicht oder zu spät erkannt, führt sie zu chronischen Hustenanfällen und dauerhaften Lungenschäden. Eine Impfung ist sinnvoll, weil Influenza-Viren auf allen Kontinenten der Erde heimisch sind. Steckt sich ein Pferd an, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein ungeimpftes Tier.
Impfungen beim Pferd: Herpes
Das am weitesten verbreitete Virus bei Pferden ist das Herpes-Virus. Etwa 80 Prozent aller Rösser tragen es in sich. Deshalb ist auch in diesem Fall eine Impfung zu empfehlen. Ist ein Pferd vom Herpes-Virus befallen, wird das Tier den Erreger für den Rest seines Lebens nicht mehr los. Allerdings muss es nicht zwangsläufig zu einem Ausbruch kommen. Der Erreger kann sich still verhalten. Befeuert wird ein Ausbruch durch das vermehrte Auftreten von Stresssituationen (Transporte, Turniere, Stallwechsel). Das Herpes-Virus wird in großen Mengen ausgeschüttet, was leicht zu einer Übertragung auf andere Pferde führen kann. Turnierpferde müssen ab dem 1. Januar 2023 gegen Herpes geimpft sein.
Impfungen beim Pferd: Kosten
Die Kosten für Impfungen bei einem Pferd variieren sehr stark. Entscheidend sind das verimpfte Präparat und der behandelnde Veterinär. Pferdebesitzer sollten mit einem Betrag zwischen 40 und 100 Euro je Impfung kalkulieren. Um die Kosten zu umgehen, verzichten zahlreiche Halter auf eine Impfung ihrer Pferde – was recht kurz gedacht ist, denn eine Impfung ist immer noch billiger als die medizinische Behandlung eines kranken Tieres.
Impfungen beim Pferd: Zeitpunkt
Die Impfungen bei einem Pferd sollten zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, da nur so die erwünschte Wirkung erzielt wird. Eine erste Immunisierung gegen Tetanus sollte demnach im Alter von sechs Monaten vorgenommen werden, eine zweite rund fünf Wochen danach. Die dritte Impfung ist ein Jahr nach der zweiten sinnvoll. Die Grundimmunisierung gegen Influenza umschließt drei Impftermine. Dabei erfolgt die zweite Impfung rund zwei Monate nach der ersten. Die dritte Impfung schließt sich nach weiteren sechs Monaten an. Gegen Herpes wird ebenfalls dreimal geimpft. Die zweite Immunisierung folgt der ersten im Abstand von 30 Tagen. Ein halbes Jahr später wird das Pferd ein drittes und letztes Mal geimpft. Bei allen drei Krankheiten sind Auffrischungsimpfungen ratsam. Sie erfolgen im Abstand von ein bis drei Jahren.