1. Landtiere.de
  2. Weitere Tiere

ChatGPT als Lebensretter – Künstliche Intelligenz stellt richtige Diagnose für Hündin

Erstellt:

Von: Anna Heyers

Mit Riesenschritten gehen wir in zahlreichen Bereichen der Zukunft entgegen. Vor kurzem hat ein Chatbot sogar Hündin Sassy das Leben gerettet – mit einer Diagnose, auf die kein Tierarzt kam.

Wer einen Hund hat, liebt ihn in den meisten Fällen wie ein Familienmitglied. Das macht es dann auch so schwer, wenn das Tier erkrankt – und noch schwerer, wenn ihm offenbar nicht geholfen werden kann. In genau so einer Situation befand sich vor kurzem anscheinend ein Twitter-Nutzer namens @peakcooper, auch einfach Cooper genannt. Auf der Online-Plattform schrieb er, dass sein Border Collie Sassy laut dem Tierarzt an einer von Zecken übertragenen Krankheit litt und deswegen behandelt wurde. Doch leider ging es der Hündin immer schlechter. Cooper wusste nicht weiter und probierte etwas Neues aus: die Künstliche Intelligenz (KI) ChatGPT.

Hunde können den Menschen so lange anstarren, bis er aufsteht.
Der Hund ist bei den meisten Haltern ein geliebtes Familienmitglied. Leidet er, leiden sie mit. Deswegen wollte Connor auch alles versuchen, seine Hündin zu retten. (Symbolbild) © Westend61/Imago

Auch Hunde können Leben retten, wie etwa ein Rottweiler, der sein Herrchen vor einer Giftschlange im Sofa bewahrte.

ChatGPT als Lebensretter – Künstliche Intelligenz stellt richtige Diagnose für Hündin

Dass Zecken nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Menschen, Krankheiten wie Borreliose oder Hunde-Malaria übertragen können, ist den meisten Tierbesitzern bekannt. Genau das passierte Sassy. Die Border Collie-Hündin wurde scheinbar von einer Zecke gebissen und zeigte Krankheitssymptome von Babesiose. Trotz ärztlicher Diagnose und entsprechender Medikamente verschlechterte sich der Zustand Sassys nach einigen Tagen dramatisch. Der Tierarzt suchte weiter nach möglichen Ursachen, fand aber keine passende und riet Cooper dazu, zu beobachten und abzuwarten.

Das kam für Sassys Herrchen jedoch so nicht infrage und er wandte sich an das Internet. „In der Zwischenzeit kam mir der Gedanke, dass die medizinische Diagnostik eine Sache ist, für die ChatGPT sehr gut geeignet sein könnte, und so beschrieb ich der KI die Situation sehr detailliert“, teilte er seine Erfahrung in einem Thread auf Twitter. Cooper teilte der KI die Blutergebnisse mit und fragte nach möglichen Ursachen. Und der Chatbot lieferte eine Reihe an möglichen Antworten.

Noch mehr spannende Tier-Themen finden Sie im kostenlosen Partner-Newsletter von Landtiere.de, den Sie gleich hier abonnieren können.

Nach Ausschlussprinzip – eine Diagnose bleibt über

ChatGPT schrieb zwar gleich zu Anfang, dass er kein Tierarzt sein, aber Cooper gerne dabei helfe, die Blutergebnisse zu verstehen. Die KI listete eine Reihe möglicher Erklärungen für die Blutergebnisse auf. Einige waren schon durch den Tierarzt geprüft und ausgeschlossen worden, doch so blieb am Ende eine Möglichkeit übrig: immunbedingte hämolytische Anämie (IHA).

Ihr Halter suchte daraufhin mit Sassy einen weiteren Tierarzt auf, wo er sie ganz gezielt auf IHA untersuchen ließ. Es stellte sich heraus, dass ChatGPT richtig lag, denn die Tests waren positiv. IHA kann durch Babesiose entstehen. Warum der Tierarzt das nicht diagnostizieren konnte, ist aktuell nicht bekannt. Aber dafür, dass Sassy mit der richtigen Behandlung inzwischen wieder topfit ist.

Zumindest hat Sassy ihre Medikamente wohl genommen. Anders als Rüde Bandit, der lieber darauf schläft.

ChatGPT ersetzt keinen Tierarzt – kann aber unterstützen

Ganz wichtig an dieser Stelle: In keinem Fall reicht es aus, ChatGPT eine Frage nach Symptomen und ihren Ursachen zu stellen. In diesem Fall funktionierte es nur, weil schon viele Krankheiten ausgeschlossen wurden und die Blutwerte vorlagen. Außerdem sollte man bedenken, dass die aktuell viel diskutierte KI nicht den aktuellsten Wissensstand hat.

Wer aber nach einer zusätzlichen Möglichkeit sucht, um Krankheiten herauszufinden, kann das über den intelligenten Chatbot machen. Alternativ gibt es auch immer noch die Fragen im Familien- und Freundeskreis oder in Foren – auch so wurden schon viele Krankheiten entdeckt und Leben gerettet. Denn je mehr Menschen etwas lesen, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass jemand etwas Ähnliches erlebt hat.

Auch interessant