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Endlich geklärt: Warum Enten auf Eis nicht festfrieren

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Von: Anne Hund

Enten haben ihre Strategie, wie sie sogar mit Minusgraden zurechtkommen. Wildtierexperten erklären das Phänomen und warnen davor, die Wasservögel aufzuscheuchen.

Warum bleiben Enten auf zugefrorenen Seen nicht mit den Füßen am Eis kleben? Die Deutsche Wildtier Stiftung spricht hier von einem „genialen Trick der Natur“. Wildtierbiologe Prof. Klaus Hackländer und Vorstand der Stiftung erklärt laut der Mitteilung: „Hätten Enten warme Füße, würden die das Eis antauen und dann im Schmelzwasser festfrieren. Das ist aber nur selten der Fall, etwa bei lang anhaltendem Frost und wenn ein Tier krank oder verletzt ist.“ Stattdessen strömt das etwa 40 Grad warme arterielle Blut vom Herzen an dem wesentlich kälteren venösen Blut aus den Beinen vorbei und kühlt dabei so weit ab, dass die Schwimmhäute der Füße bis auf null Grad herunterkühlen.

Ente schlittert übers Eis
Enten schlittern problemlos übers Eis. (Archivbild) © Frank Rumpenhorst/dpa

Enten hätten im Winter noch weitere „Überlebenstricks“, wie die Stiftung auf ihrer Homepage weiter schildert: Ihre Deckfedern liegen wie Dachziegel übereinander, schließen dabei Luft mit ein und bilden so eine isolierende Schicht. „Zudem fettet die Ente ihre Federn mit einem ölhaltigen und wasserabweisenden Sekret aus ihrer Bürzeldrüse ein“, sagt Hackländer. Die Vögel verteilen das Fett mit dem Schnabel sorgsam im Federkleid, sodass das Wasser einfach abperlt. Eine isolierende Fettschicht unter der Haut dient dem Wasservogel zusätzlich als Kälteschutz.

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Trotz dieser Strategien müssen Enten den Experten zufolge im Winter mit ihren Kräften haushalten und Energie sparen. Daher sollte man tunlichst vermeiden, sie zu erschrecken und auch seinen Hund daran hindern, sie aufzuscheuchen, wie es in der Mitteilung heißt. Außerdem sind Enten besonders im Winter auf Nahrung und sichere Schlafplätze angewiesen. In der Regel finden die Tiere ganzjährig ausreichend Futter – sie mit Brot zu füttern sei keine gute Idee: „Zu viel Brot lockt nicht nur andere Enten an, sondern auch Tauben und Ratten. Es besteht zudem die große Gefahr, dass sich in stehenden oder langsam fließenden Gewässern zu viele Nährstoffe anreichern, also die sogenannte Eutrophierung einsetzt“, erklärt Hackländer. Durch viele Nährstoffe im Wasser fangen Algen im Frühjahr verstärkt an zu wachsen und nehmen anderen Wasserpflanzen das lebensnotwendige Licht. Sterben die Algen später ab, wird unter Umständen so viel Sauerstoff verbraucht, dass das Gewässer kippen kann.

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