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Feuerwerk versetzt blindes Pferd in Panik: Vierbeiner in Fluss gefangen

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Von: Lara-Sabrina Kiehl

Silvesterböller versetzen Pferd Johnny in Angst und Schrecken. Panisch rennt der blinde Hengst davon, bis er auf einmal im kalten Wasser gefangen ist.

Als das Unglück seinen Lauf nimmt, sind es noch weit mehr als 24 Stunden bis Silvester. Und trotzdem fliegen die ersten Raketen durch die Luft und das Knallen von Böllern ist bis in die Ferne zu hören. Für Pferde und andere Tiere beginnt die vermeintlich stressigste Zeit im Jahr. Genau wie für den blinden Johnny Cash, der in Gesellschaft von drei weiteren Pferden und zwei Eseln auf einer Koppel steht.

Feuerwerk versetzt blindes Pferd in Panik: Vierbeiner in Fluss gefangen

Feuerwehr rettet Pferd aus Fluss.
Rettung mit Einfühlungsvermögen: Ein Taucher führt den blinden Johnny sicher ans Ufer. © Fernando Martinez Lopez/dpa

Bereits am Donnerstagabend ist der Pferdebesitzerin Christina Hemford aufgefallen, dass in der Nähe der Tiere viel Feuerwerk gezündet wurde. Die Vierbeiner haben auf sie einen nervösen und ängstlichen Eindruck gemacht, wie sie gegenüber dem Lokalblatt HAZ Seelze sagt. Am nächsten Morgen dann der Schock: Der Koppelzaun ist durchbrochen und von Johnny Cash fehlt jede Spur. Das Ohrenspiel und die Ohrenhaltung von Pferden verrät viel über ihre Emotionen.

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Kurz darauf wird die Ortsfeuerwehr Seelze und Döteberg mit dem Alarmstichwort „ht1-Tierrettung Großtiere“ „Pferd in Leine“ alarmiert. Denn der 15-jährige Appaloosa ist etwa einen Kilometer von seiner Koppel entfernt im kalten Wasser der Leine gefangen. Aus Angst vor den Silvesterböllern muss das blinde Pferd in den Fluss geraten sein und hat sich dann auf eine Sandbank gerettet. Wie eine Studie zeigt, hat jedes fünfte Pferd Angst vor Lärm.

Feuerwerk versetzt blindes Pferd in Panik: Taucher führt Johnny ans Ufer

Bis zum Bauch steht der Vierbeiner sichtlich unterkühlt und zitternd im Wasser, berichtet Seelzes Feuerwehrsprecherin Ursula Krüger. Da Johnny blind ist und nur auf Gehör reagiert, entschließen sich die Feuerwehrleute dazu, nicht mit einem Boot an den Vierbeiner heranzufahren, sondern lassen einen Taucher zu ihm. Behutsam streift er Johnny ein Halfter über und führt ihn sicher aus dem Fluss heraus. Nicht im Fluss, sondern in einem Pool landete dieses Pferd.

Pferd in Panik: „Bitte brennt kein Feuerwerk in der Nähe von Weiden ab“

Neben der Ortsfeuerwehr Seelze sind auch Angehörige der Ortsfeuerwehren Dedensen, Döteberg, Letter und Lohnde mit insgesamt 27 Leuten und sechs Fahrzeugen im Einsatz. Außerdem sind die Polizei und ein Rettungswagen vor Ort. Gegen 10.30 Uhr nimmt der Einsatz ein glückliches Ende: „Das ist alles unkompliziert gelaufen, schweres Gerät wurde nicht benötigt“, sagt Ursula Krüger. Etwas schwieriger gestaltete sich hingegen die Rettung einer blinden Stute, die wenig später übers Land fliegt.

Dass Johnny die Strapazen gut und ohne Verletzungen überstanden hat, freut die Besitzerin. Während sich ihr Vierbeiner im Stall aufwärmt, appelliert sie an alle: „Bitte brennt kein Feuerwerk in der Nähe von Weiden ab.“

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