Giftige Spinne breitet sich in Deutschland aus – anfassen führt zu Schwellungen
Mit ihren Beißwerkzeugen kann die Nosferatu-Spinne die menschliche Haut durchdringen. Warum Sie das giftige Tier besser nicht anfassen.
Die Nosferatu-Spinne fühlt sich in Deutschland offenbar pudelwohl. Der achtbeinige Gast aus dem Mittelmeerraum breitet sich in vielen Bundesländern aus. Das bestätigen zahlreiche Sichtungen unter anderem in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Menschen mit einer Spinnenphobie dürften die aktuellen Meldungen gruseln. Schließlich handelt es sich um ein giftiges Exemplar, das mit seinem massigen Körper und einer Beinspannweite von bis zu sechs Zentimetern doch recht imposant erscheint. Und beißen kann sie auch.
Giftige Spinne breitet sich in Deutschland aus – anfassen führt zu Schwellungen

Die Nosferatu-Spinne ist ein geschickter und nachtaktiver Jäger. Ihre Beute fängt sie ganz ohne Netze. Hat sie ein Opfer erwischt, betäubt sie es mit ihrem Gift. Im Gegensatz zu heimischen Spinnenarten können die Beißwerkzeuge die menschliche Haut durchdringen. Die gute Nachricht: Für den Menschen ist ein Biss nicht sonderlich gefährlich – sofern er nicht allergisch reagiert. Vielmehr fühlt er sich an wie ein Mücken- oder Wespenstich. Daher sind auch die Symptome vergleichbar. Dazu gehören:
- Stechender Schmerz
- Brennen an der Stichstelle
- Rötung
- Schwellung
- Juckreiz
Giftige Spinne breitet sich in Deutschland aus – Kühlen der Schwellung hilft
Daher gilt: Die giftige Spinne besser nicht anfassen. In Panik zu verfallen, ist aber nicht notwendig. „Nähert sich etwas so Großes wie ein Mensch, wird auch die Nosferatu-Spinne nicht angreifen, sondern versuchen zu fliehen“, beruhigt Robert Pfeifle vom Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg. Nur wenn sie sich bedroht fühlt, könne es zu einem Biss kommen. In dem Fall hilft es, die Stelle zu kühlen. Klingt die Schwellung nach wenigen Tagen nicht ab oder entzündet sich die Haut, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Diese Giftspinnen in Deutschland sind dagegen für Menschen gefährlich.
Giftige Spinne breitet sich in Deutschland aus – Insektengitter hält Tiere fern
Oft sitzen die Nosferatu-Spinnen an Hauswänden, Gartenhäuschen, Balkonen oder Terrassen. Da sie die Wärme aus ihrer mediterranen Heimat lieben, verirren sich die Tiere häufig ins Innere. Sichtungen können Beobachter auf einem speziell eingerichteten Internetportal des Nabu melden.
Um den ungebetenen Gast sicher nach draußen zu befördern, hilft ein einfacher Trick. „Am besten stülpt man ein Glas über die Spinne, schiebt eine dünne Pappe zwischen Untergrund und Glas und setzt sie ins Freie“, rät der Nabu. Wer eine Begegnung in der Wohnung gänzlich vermeiden möchte, kann von vornherein versuchen, die Tiere draußen zu halten. Gegen die Nosferatu-Spinne und andere Artgenossen helfen folgende Mittel:
- Ultraschall-Insektenstecker: Das elektronische Gerät wird in der Steckdose installiert und sendet Schallwellen, die Insekten abwehren.
- Insektengitter an Fenstern und Türen anbringen: So finden die Tiere nicht den Weg ins Haus. Achtung: Die Netze unbedingt auf Löcher prüfen, durch die die Spinnen hinein krabbeln könnten.
- Beleuchtung für Insektenschutz abschalten: Laut der Deutschen Wildtier Stiftung weben manche Spinnenarten ihre Netze bevorzugt an Lampen, die auf dem Balkon oder am Hauseingang angebracht sind. Dabei verirren sich die Krabbeltiere oft ins Innere. Um sie nicht anzulocken, einfach das Licht ausschalten.
- Effektive Hausmittel: Der Geruch von einigen Flüssigkeiten und Pflanzen wie Essig, Zitronenöl, Eukalyptus, Rosskastanien und Minze mögen Spinnen angeblich nicht. Auch der Duft von Lavendel auf dem Balkon soll die Achtbeiner fern halten.
- Natürliche Fressfeine am Leben lassen: Hat es die Spinne doch mal in die vier Wände geschafft, helfen vielleicht die anderen Hausbewohner. Auch wenn man es ihr nicht zutraut, kann die zierliche Zitterspinne wesentlich größere Artgenossen vertreiben oder sogar töten. Müssen alle achtbeinigen Gäste im Zuhause weichen, hilft eventuell die eigene Katze.