Weshalb wir unseren Katzen nicht egal sind – eine Studie liefert den Beweis dafür
Katzen sind deutlich anhänglicher, als manche glauben mögen. Das belegt eine Studie zum Bindungsverhalten der Tiere gegenüber ihren Besitzern.
Katzen sind manchmal etwas eigen, sie sind nicht immer gern allein und die meisten Hauskatzen suchen regelrecht die Nähe und den Körperkontakt zu ihren Lieblingsmenschen. Eine Studie der US-amerikanischen Oregon State University besagt, dass Katzen sich sogar auf ähnliche Weise an ihre menschliche Bezugsperson binden wie kleine Kinder an ihre Eltern. Für die 2019 in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlichte Studie wurden junge Katzen und ihre Besitzer beobachtet.
Studie untersucht Bindungsverhalten zwischen Katzen und Besitzern

79 Katzen im Alter von drei bis acht Monaten und ihre Halter hätten an der Studie teilgenommen, wie mdr Wissen bereits 2019 über die Studie berichtete. Die Besitzer seien dabei angewiesen worden, ihre Katze jeweils in einen durch Kameras überwachten Raum mitzunehmen. In dem waren sie zunächst zwei Minuten mit dem Tier zusammen, gingen dann aber allein hinaus. Anschließend sei die Katze zwei Minuten lang in dem Raum allein gewesen, bis der Besitzer zurückkehrte.
Warum wir unseren Katzen nicht egal sind – Studie liefert den Beweis
Wie haben sich die Tiere verhalten? Nach den Beobachtungen konnten die Forscher 70 von 79 Tieren einem bestimmten Bindungstypen zuordnen, wie es in dem Bericht auf MDR.de weiter heißt. Die Rede ist von einem „überraschenden Ergebnis“. Denn von diesen 70 Katzen hätten immerhin 64,3 Prozent Anzeichen für eine sichere und gefestigte Bindung gezeigt. „Diese Katzen miauten in Abwesenheit ihres Halters viel und zeigten sich sichtbar gestresst. Dieser Stress ließ bei der Rückkehr ihrer Betreuer jedoch sofort nach – die Stubentiger suchten die Nähe ‚ihres‘ Menschen, hörten auf, zu miauen und erkundeten weiter den Raum“, heißt es in dem Bericht des Wissensmagazins. Wie verhielten sich die übrigen Katzen? Manche von ihnen seien nach der Rückkehr des Besitzers weiterhin ängstlich geblieben und hätten sich besonders „anklammernd“ verhalten; andere wiederum hätten ihren Haltern nur wenig Beachtung geschenkt.
Die Wissenschaftler hätten das Experiment mit 38 erwachsenen Katzen wiederholt und seien zu einem ähnlichen Ergebnis wie bei den jungen Tieren gekommen – was den Forschern zufolge belegt, dass das Bindungsverhalten von Katzen über ihre Jugend hinaus stabil bleibt.
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Studien: Katzen und Kinder binden sich ähnlich an ihre Bezugspersonen
Noch ein Aspekt sei bedeutsam, heißt es auch in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zu der im Jahr 2019 bekannt gewordenen Studie. Demnach zeigen die Ergebnisse durchaus Ähnlichkeiten zu bei Kindern durchgeführten Untersuchungen, was deren Bindungsverhalten zu ihren Eltern betrifft. 65 Prozent der Kinder zeigten demnach eine enge Bindung zu ihren Müttern. Dass Hauskatzen dieses Verhalten auf sehr ähnliche Weise zeigen, meint auch Kristyn Vitale von der Oregon State University. Ihre soziale Flexibilität könne den Katzen einst den Weg in die Haushalte der Menschen geebnet haben.
Vitale hob dpa zufolge außerdem hervor, dass die Mehrheit der Katzen ihren Ergebnissen zufolge sicher gebunden sei und ihr Besitzer für sie eine Quelle von Trost und Sicherheit bedeute. Das Vorurteil, alle Katzen seien scheu und distanziert, könnte sich also entwickelt haben, weil das Verhalten unsicher-gebundener Katzen verallgemeinert wurde.