Hund und Katze an Silvester: Sieben Tipps, die gegen Angst helfen
Das Feuerwerk an Silvester mag schön aussehen, verstört aber jedes Jahr zahlreiche Hunde, Katzen und andere Tiere. So schützen Sie Ihre Haustiere am besten.
Naturschützer ruft dieser Umstand schon seit Jahren auf den Plan: Die Menschen feiern an Silvester mit lautem Feuerwerk, das knallt und stinkt – und noch Tage später laufen wilde Rehe oder Hauskatzen verwirrt und orientierungslos durch die Gegend. Der Krach an Silvester mag ein Brauch aus alten Zeiten sein, um die bösen Geister zu vertreiben. Leider vertreibt er aber auch immer wieder Haustiere, die von dem Radau völlig verstört werden. So können Sie Ihren Hund oder Ihre Katze an Silvester am besten schützen und ihnen die Angst vor dem Lärm nehmen.
Totale Reizüberflutung: Darum haben Tiere an Silvester Angst

Es gibt auch Menschen, denen der Lärm und Schwefelgeruch an Silvester unangenehm ist. Für Hunde und Katzen – wie auch Wildtiere – ist dieses Gefühl aber noch um ein Vielfaches schlimmer. Das liegt ganz einfach daran, dass die meisten Tiere sehr viel ausgeprägtere Sinne haben als wir Menschen. Ein Hund zum Beispiel hört Frequenzen zwischen 15 und 50.000 Hertz, während Menschen Geräusche nur zwischen 20 und 20.000 Hertz wahrnehmen.
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Hunde hören also auch hohe Töne viel besser, was besonders bei sirrenden Raketen äußerst unangenehm sein kann. Das Gleiche gilt für den unangenehmen Schwefelgeruch, den Hunde mit ihren bis zu 220 Millionen Geruchszellen deutlich stechenden wahrnehmen als wir Menschen mit unseren 5 bis 20 Millionen Geruchszellen.
Dazu kommt, dass es für die Tiere eine völlig ungewohnte Situation ist, die sie nicht einordnen können, und wahrscheinlich am ehesten mit Gefahr gleichsetzen werden. Wenn der Hund oder die Katze also an Silvester Angst bekommt, dann merken Sie das meist daran, dass sich das Tier ungewöhnlich verhält. Katzen verstecken sich in einer Ecke und machen durch buschige Schwänze und angelegten Ohren deutlich, dass es für sie eine Gefahrensituation ist. Hunde sind ebenso unruhig und winseln oder jaulen zusätzlich.
Hund und Katze an Silvester: Was tun, wenn das Haustier an Silvester Angst hat?
- 1. Das Haustier, egal ob Hund oder Katze, sollte an Silvester im Haus sein. Vor allem Freigänger-Katzen könnten draußen von dem Krach so traumatisiert werden, dass sie danach nicht wieder nach Hause finden. Hunde sollten außerdem den ganzen Tag über angeleint Gassi geführt werden, damit die ersten Raketen, die bereits nachmittags hochgehen, das Tier nicht erschrecken und zum Weglaufen anreizen.
- 2. Besonders ängstliche Tiere brauchen Gesellschaft. Auch wenn Sie gern das Feuerwerk anschauen würden, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Haustier bei dem Krach nicht allein ist und eine vertraute Person bei sich hat, die es beruhigen kann.
- 3. Lärm reduzieren. Zwar können Sie die Lautstärke des Feuerwerks nicht beeinflussen, allerdings können Sie dafür Sorge tragen, dass bei Ihrem Haustier so wenig wie möglich davon ankommt. Schließen Sie deshalb alle Türen und Fenster und sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund oder Ihre Katze so wenig wie möglich hört. Schließen Sie außerdem Vorhänge und Rollläden, denn auch die hellen Lichter können die Tiere verstören.
- 4. Ablenkung ist das A und O. Beschäftigen Sie Ihr Haustier während der Böllerei mit anderen Dingen, damit der Lärm in der Situation nicht das Einzige ist, worauf es sich konzentriert. Ablenkung funktioniert mit Leckerlis oder Gerüchen, wie zum Beispiel besonderen Leckereien, die es sonst nicht gibt. Auch andere Geräusche können hilfreich sein. Schalten Sie zum Beispiel den Fernseher oder die Waschmaschine an, um Hund oder Katze vom Silvesterkrach abzulenken.
- 5. Hund oder Katze trösten. Wenn Ihr Haustier ängstlich ist, können Sie es auch mit Streicheleinheiten und ruhigem, gutem Zureden beruhigen. Bei Zuneigung schütten zum Beispiel Hunde wie auch Menschen das Kuschelhormon Oxytocin aus, das Stresshormone reduziert.
- 6. Tier nicht verrückt machen. Bei all diesen Tipps ist es aber wichtig, dass Sie die Ruhe bewahren. Wenn Sie völlig besorgt um Ihren Hund oder Ihre Katze herumwuseln und dafür sorgen wollen, dass es ihm ja gutgeht, wird Ihr Haustier schnell merken, dass etwas nicht stimmt. Das fügt ihm nur zusätzlichen Stress zu. Bleiben Sie also gelassen und strahlen Sie Ruhe und eine „Es ist alles in Ordnung“-Einstellung aus. Das wird auch Ihr Haustier beruhigen.
- 7. Medikamente als Notlösung. Wenn Sie aus dem Silvester der Vorjahre bereits die Erfahrung gemacht haben, dass sich Ihr Tier bei Böllerei nicht beruhigen lässt und danach trotz aller Tricks völlig verstört ist, kann man auch zu Medikamenten greifen. Dazu gibt es beruhigende Präparate, Geruchszerstäuber, Sprays und noch einige weitere tiermedizinische Lösungen. Es ist aber unbedingt ratsam, diese Optionen zuvor mit dem Tierarzt abzusprechen.