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Warum Sie Ihrem Kaninchen nicht zu viele Karotten geben sollten – laut Tierexperten

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Von: Anne Hund

Zur gesunden Ernährung der Tiere gehören zum Beispiel Gräser, Kräuter oder Bio-Salate, erklären Experten. Karotten dagegen hätten einen hohen Zuckergehalt.

Kaninchen zählen zu den beliebtesten Haustieren. Sie brauchen genügend Auslauf, ideal ist der Zugang zu einem Freilauf oder Freigehege, wo sie ihre Haken schlagen können und viel Platz genießen. Zudem sind die Tiere nicht gern allein und fühlen sich wohler, wenn sie einen Artgenossen an ihrer Seite haben.

Gesunde Ernährung für Kaninchen – hochwertiges Heu

Besonders achten sollte man auch auf die Ernährung. Das gesündeste und wichtigste Nahrungsmittel für Kaninchen ist der Tierschutzorganisation Peta zufolgeein naturnahes Gemisch aus verschiedenen Kräutern und Gräsern, sprich eine Kräuterwiese“. Doch wachsen Kräuter und Gräser nicht überall und zu jeder Zeit. „Daher muss hochwertiges Heu stets in ausreichender Menge offen zur Verfügung stehen“, schreibt die Organisation auf ihrer Homepage. Es mache den Großteil der Kaninchennahrung aus.

Was fressen Kaninchen typischerweise? Mythos Karotten

Auch die Apotheken Umschau ist der Frage nachgegangen, worauf man bei der gesunden Ernährung von Kaninchen achten sollte und berichtet über die Tipps von Karin Teichmann, Fachtierärztin für Heimtiere mit Zusatzbezeichnung Kleinsäuger. Dass Kaninchen am liebsten beziehungsweise typischerweise Karotten essen, ist demnach ein Mythos. Kaninchen würden in erster Linie grüne Blätter, Gräser, Kräuter und Salate essen, heißt es in dem Beitrag vom 27. Januar, „aber kein (Wurzel-)Gemüse oder Obst“. Karotten und andere Gemüsesorten wie Pastinake und Fenchel enthielten „kurzkettige Kohlenhydrate, die das Darm-Mikrobiom destabilisieren“, so ein weiterer wichtiger Hinweis. Durch ihren hohen Zuckergehalt förderten sie Übergewicht und begünstigten Zahnerkrankungen.

Das bedeutet nicht, dass Sie dem Kaninchen nicht auch mal ein Stückchen Karotte geben können, sozusagen als Beikost, oder gelegentlich auch mal ein ganz kleines Stück Apfel. Sie sollten es allerdings nicht damit übertreiben.

Junges Zwergkaninchen wird mit Karotte aus der Hand gefüttert
Hier wird ein junges Zwergkaninchen mit einer Karotte aus der Hand gefüttert – man sollte Kaninchen wegen des Zuckergehalts allerdings nicht zu viel davon geben. © imagebroker/strigl/imago

Bio-Regal im Supermarkt: Salate und Kräuter für Kaninchen

Alternative zum artgerechtem Futter, das man auf ungedüngten Wiesen für die Kaninchen pflücken kann, wird man auch im Bio-Regal im Supermarkt fündig: „Neben Salaten und Kräutern lieben die Tiere Chicorée, Stangensellerie, Feldsalat, Rucola“, heißt es in dem Beitrag der Apotheken Umschau zu den weiteren Ernährungstipps der Tierärztin. Zudem liebten Kaninchen „Heu mit unterschiedlichen Strukturen, mal feiner, mal größer“, heißt es dort weiter. Das fördere den Zahnabrieb und halte die Zähne gesund.

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Welche Lebensmittel für Kaninchen gefährlich sind

Zu den Lebensmitteln, die man Kaninchen auf keinen Fall geben sollte, zählt die Tierschutzorganisation Peta unter anderem stark kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Nudeln oder Getreide, die Verdauungsstörungen bei den Tieren hervorrufen könnten. Zudem seien einige Kohlarten ungeeignet, da sie zu Aufblähungen führen könnten. „Avocados beispielsweise sollten gemieden werden, da diese vor allem im unreifen Stadium giftig sein können“, warnt die Tierschutzorganisation außerdem auf ihrer Website. Rhabarber enthalte für die Tiere „zu viel Oxalsäure“ und werde für sie daher „als schwach giftig eingestuft“.

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