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Katzen als invasive Art? Polen stellt sie auf gleiche Stufe wie Waschbären

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Von: Jasmin Farah

Katzen sind Tierschützern schon länger ein Dorn im Auge. Sie sollen mit ihrem Jagdtrieb die Artenvielfalt bedrohen. Das bestätigen polnische Forscher.

Katzen zählen zu den beliebtesten Haustieren der Deutschen. Demnach rangieren sie hierzulande noch vor Hunden, den eigentlich „besten Freunden des Menschen“. Etwa 16,7 Millionen Samtpfoten lebten nach Angaben des Industrieverbandes Heimtierbedarf 2021 in den Haushalten bei uns. Im Vorjahr waren es noch 15,7 Millionen, Tendenz steigend. Ein Grund für den immensen Zuwachs ist die Corona-Pandemie.

Katzen als invasive Art? Polen stellt sie auf dieselbe Stufe wie Waschbären

In den vergangenen zwei Jahren haben viele Menschen im Homeoffice gearbeitet oder im Lockdown viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht. Um sich die Langeweile zu vertreiben, haben sich einige ein neues Haustier angeschafft. Das bestätigt auch Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe e. V. Darüber hinaus wohnen immer mehr Menschen alleine, weshalb ein Drittel aller Singles mit einem Tier zusammenlebt.

Ihre Katze bringt öfters tote Tiere nach Hause? Das hat einen bestimmten Grund.
Katzen können eine Gefahr für die Biodiversität darstellen, sagen polnische Wissenschaftler. (Symbolbild) © blickwinkel/Imago

Katzen sind besonders gefragt, da sie als sehr pflegeleicht gelten. Dass sie allerdings so beliebt sind, ist einigen polnischen Wissenschaftlern offenbar ein Dorn im Auge: Die Forscher der Polnischen Akademie der Wissenschaften haben Hauskatzen sogar als invasive, gebietsfremde Art eingestuft. Damit werden sie auf eine Stufe mit Waschbären, dem Asiatischen Marienkäfer oder dem Ochsenfrosch gestellt. Diese Nachricht hat bei Katzenbesitzern für negative Resonanz gesorgt.

Katzen als invasive Art? Freigang soll begrenzt werden

Invasive Tierarten sind ja eigentlich diejenigen, die die heimische Artenvielfalt gefährden und schädigen. Demnach sollen vor allem Freigänger-Katzen zahlreiche Vögel und Säugetiere wie Mäuse töten, sodass sich schließlich die Biodiversität in einem ungünstigen Verhältnis verschieben würde. Dadurch würden sie andere Tierarten aus ihrem Lebensraum verdrängen, was für das Ökosystem auf Dauer verheerend sein könne.

Aus diesem Grund fordern sogar Tierschützer hierzulande ein Ausgangsverbot für Katzen. Während allerdings Waschbären, die sich aktuell liebend gerne in Großstädten wie Berlin vermehren, bejagt werden dürfen, sieht es bei den Samtpfoten anders aus. Katzenbesitzer müssen nichts befürchten. Die polnischen Forscher etwa empfehlen Haltern lediglich, ihre Lieblinge während der Brut- und Setzzeit seltener ins Freie zu lassen.

Katzen als invasive Art? Deutsche Stadt verhängt Ausgangsverbot

Eine deutsche Stadt ist aber noch einen Schritt weiter gegangen. In Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) wurde erstmals in diesem Jahr von den Behörden ein Stubenarrest für Katzen angeordnet. Demnach soll dort ein Brutgebiet der seltenen Haubenlerche sein. Um diese zu unterstützen, haben die Behörden das Ausgangsverbot verhängt. Bei Missachtung drohen Katzenbesitzern bis zu 500 Euro Strafe. Die Verfügung gilt bis einschließlich 31. August und wiederholt sich jährlich bis 2025.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

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