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Katzensprache lernen: Vier Dinge, die Ihre Katze nicht ausstehen kann

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Katzen können zwar nicht mit uns sprechen, aber sie kommunizieren anders. Mit bestimmten Zeichen zeigen sie Ihnen ihre Gefühle, die Sie nicht ignorieren sollten.

„Hunde sind für Menschen, die vergöttert werden wollen. Katzen sind für Menschen, die stark genug dafür sind, dass ein Gott um fünf Uhr morgens auf ihrer Brust steht und ein Opfer verlangt“, heißt es in einem lustigen viralen Internet-Trend. Der Spruch aus den sozialen Medien enthält durchaus etwas Wahrheit: Katzen machen für gewöhnlich wirklich immer nur das, was ihnen gerade beliebt – völlig egal, ob ihr Mensch gerade lieber schlafen, essen, ausgehen oder die Wohnung saugen will. Wenn die Katze etwas will, dann wird gehorcht. Aber was die kleinen Vierbeiner denn nun wollen, ist gar nicht so leicht. Meist gehen bei der Kommunikation zwischen Mensch und Tier einige Infos verloren. Dabei ist Katzenverhalten gar nicht so undurchschaubar, wie man vielleicht denken mag. Sie kommunizieren über Körpersprache.

Nicht bedrängen: Katzen sprechen auch mit Augen und Ohren

Wer kennt es nicht? Die Katze liegt gemütlich auf dem Küchentisch, wo sie eigentlich gar nicht sein darf. Der Mensch ruft ihren Namen und die Katze zuckt mit den Ohren, sie hat ihn also genau gehört – bleibt aber trotzdem liegen. Die Ohren von Katzen können aber nicht nur Auskunft darüber geben, dass der Stubentiger sein Herrchen bewusst ignoriert, sie verraten auch viel über die Gefühlslage des Tieres.

Das klassische Beispiel dafür sind zurückgelegten Ohren. Wenn Ihre Katze die Ohren mit der Öffnung seitlich nach hinten dreht, an den Kopf anlegt und dazu noch weit aufgerissene Augen hat, dann ist Gefahr in Verzug. Das Tier ist in dieser Situation verängstigt, angespannt oder aggressiv und macht sich zum Angriff oder zur Verteidigung bereit. Was man jetzt auf keinen Fall tun sollte: bedrängen. Wenn Sie jetzt auf Ihre Katze zugehen, auch wenn Sie es gut meinen und sie beruhigen wollen, fühlt sie sich wahrscheinlich nur noch bedrohter und erlebt unnötigen Stress – und Sie haben danach wahrscheinlich ein paar Kratzer, die man hätten vermeiden können.

Wenn Katzen dagegen völlig entspannt sind, haben sie die Augen meistens komplett geschlossen oder leicht zusammengekniffen und liegen faul herum. Was beim Menschen ein Zeichen für Misstrauen wäre, ist bei Katzen ein Signal von Entspannung. Das Tier fühlt sich wohl und sicher und empfindet nicht die Notwendigkeit, seine Umgebung besonders im Auge zu behalten. Die Ohren sind dabei nach vorn geöffnet. Gespitzte Ohren und aufgerissene Augen deuten dagegen auf Spiellaune hin. Jetzt ist die Katze auf der Jagd oder will mit Ihnen um ein Spielzeug balgen. Das ist zwar schön und spaßig, trotzdem sollte man auch hier aufpassen. Katzenkrallen sind auch beim Spielen scharf und können Sie kratzen.

Am Schwanz berühren: empfindliches Gleichgewichtsorgan

Der Schwanz einer Katze gibt ebenso Auskunft über die Gefühlslage des Tieres. Zum einen nutzen die Tiere ihren Schwanz als eine Art „Balancierstange“ und sorgen so dafür, dass sie elegant über Zäume und Hausdächer spazieren können, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Andere Bewegungen des Katzenschwanzes geben Hinweise darauf, welche Absichten und Bedürfnisse das Tier hat.

Egal in welcher Stellung der Katzenschwanz sich gerade befindet, lassen Sie die Finger davon. Die wenigsten Katzen lassen ihre Besitzer ihren Schwanz überhaupt berühren und wenn Ihre Katze im entspannten Zustand kein Problem damit hat, gehören Sie zu den wenigen Glückspilzen. Allerdings sollte man das immer mit Vorsicht genießen und auf keinen Fall einfach danach greifen oder gar einer Katze am Schwanz ziehen. Das tut ihr erstens weh, kann im Zweifel zu einem Wirbelsäulenschaden führen und fühlt sich drittens wohl in etwa so an, als würde man unser Gleichgewichtszentrum im Hirnstamm einfach mal kurz ausschalten und dabei noch an uns herumzerren.

Der Katze nicht zuhören: Das bedeuten Schnurren, Fauchen und Miauen in der Katzensprache

Unsere Katzen sprechen mit uns. Zwar nicht so verständlich wie ein Mensch. Trotzdem kann man viele Laute der Katzensprache mit etwas Übung korrekt interpretieren. Am einfachsten zu entschlüsseln ist wohl das Fauchen. Wenn Ihre Katze Sie anfaucht, dann haben Sie in ihren Augen eindeutig etwas falsch gemacht. Am besten, Sie lassen Ihrem Tier jetzt etwas Freiraum und gehen ihm aus dem Weg.

Pärchen mit Katze auf dem Schoß
Eine schnurrende Katze fühlt sich nicht immer wohl. Im Gegenteil: Sie kann sich auch bedrängt fühlen. © IMAGO / YAY Images

Eine miauende Katze kann schon wieder mehrere Dinge bedeuten. Dabei sollten Sie darauf achten, was Ihre Katze Ihnen mit zusätzlichen Hinweisen sagen will. Steht sie miauend vor dem Napf oder der Tür, wissen Sie, dass sie Hunger hat oder nach draußen will. Meistens haben diese Miau-Laute einen jammernden Klang. Wenn die Katze dagegen beim Spielen miaut, kann es auch ein Ausdruck der Freude sein.

Das Schnurren ist wiederum eine Kommunikationstaktik, die vom Menschen auch missverstanden werden kann. Katzen schnurren zwar, wenn sie sich wohlfühlen. Das Schnurren hat aber noch eine zweite Funktion: Es kann auch ein Beruhigungsmechanismus sein. Wenn Katzen krank sind, Schmerzen haben oder sich unwohl oder bedrängt fühlen, können sie ebenfalls zum Schnurren als Kommunikationsmittel greifen. In einer solchen Situation liegt es an Ihnen, Ihr Tier genau zu beobachten und anhand anderer Zeichen herauszufinden, ob es der Mieze gut geht.

Körperhaltung nicht ignorieren: Das sagt der Rücken einer Katze über ihre Stimmung aus

Um sicherzugehen, dass es ein glückliches Schnurren ist, können Sie auf weitere Signale der Körpersprache von Ihrer Katze achten. Dazu gehört zum Beispiel auch der Rücken der Katze. Wenn dieser nach oben gewölbt ist, der Stubentiger dabei aber um Ihre Beine streicht und sich an Ihnen reibt, dann ist es offensichtlich ein zufriedenes Schnurren. Das Tier räkelt sich genüsslich und will gestreichelt werden. Das ist eines der Zeichen, dass Ihre Katze rundum zufrieden ist.

Ein Katzenbuckel aber, bei dem zusätzlich die Ohren angelegt sind und der Schwanz buschig aufgestellt ist, bedeutet dagegen etwas ganz anderes. Das ist eine Verteidigungshaltung, in der Sie Ihrer Katze auf keinen Fall zu nahekommen sollten. Wenn Sie e die Katze jetzt bedrängen, wird es erstens nur noch schlimmer und zweitens setzen Sie Ihr Haustier damit unter Druck und machen ihm unnötig Angst und Stress. Am besten gehen Sie erst einmal auf Abstand und warten, bis das Tier sich beruhigt hat. Wenn es dann wieder in den Augen, Ohren, im Schwanz und ohne Katzenbuckel die Zeichen des Wohlfühlens zeigt, können Sie getrost eine neue Streicheleinheit einleiten.

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