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Kleintiere: Kaninchen und Meerschweinchen gesund halten und füttern

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Zwergkaninchen und Meerschweinchen und zwei Meerschweinchen sitze auf einer Wiese. (Symbolbild)
Kleintiere wie Meerschweinchen und Kaninchen gehören zu den beliebtesten Haustieren. (Symbolbild) © blickwinkel/Imago

Kaninchen und Meerschweinchen gehören zu den beliebtesten Haustieren. Was Sie wissen müssen, um die kleinen Tiere zu halten, erfahren Sie hier.

Hamburg – Die beliebtesten Haustiere in Deutschland nach Hund und Katze sind Kleintiere, so der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V. und der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V. Fünf Millionen von ihnen lebten 2020 in deutschen Haushalten. Darunter fallen unter anderem Kaninchen und Meerschweinchen. Dass sie beliebt sind, ist kein Wunder: Die Tiere sehen niedlich aus, brauchen weniger Platz als größere Säugetiere und sind in der Regel in Mietwohnungen gestattet. 

Kleintiere: Meerschweinchen im Porträt

Meerschweinchen kommen ursprünglich aus den Anden in Südamerika. Nach Europa kamen die kleinen Tiere im 16. Jahrhundert mit Seefahrern. Schon kurz danach waren sie beliebte Haustiere. Als Sippentiere leben Meerschweinchen in der freien Natur in Gruppen von drei bis zehn Tieren. Sie werden sechs bis acht Jahre alt und 25 bis 35 Zentimeter lang. Männchen wiegen etwa 900 bis 1200 Gramm und Weibchen bis 900 Gramm. Meerschweinchen-Weibchen haben im Jahr vier Würfe mit jeweils zwei bis sechs Kleinen. Sie trägt den Nachwuchs bis zu 72 Tage aus. Geschlechtsreif werden die Jungen nach der dritten oder vierten Lebenswoche.

Kleintiere: Haltung von Meerschweinchen – in der Wohnung oder im Außengehege

Wenn Sie Meerschweinchen zu Hause halten wollen, gibt es einige Punkte zu beachten:

Bevor Sie sich Meerschweinchen anschaffen, sollten Sie bedenken: Die Tiere werden etwa sechs bis acht Jahre alt. Laut dem Tierschutzbund kommen bei zwei Meerschweinchen Kosten von circa 6.000 Euro auf Sie zu – ein großer Anteil der Kosten stammt von regelmäßigen Tierarztbesuchen.

Kleintiere: Dieses Futter ist für Meerschweinchen geeignet

Meerschweinchen brauchen immer gutes Heu. Dazu sollten Sie ihnen jeden Tag Grünfutter anbieten. Es eignen sich zum Beispiel folgende Salate, Gräser, Kräuter und Gemüsesorten: 

Besonders wichtig ist Vitamin-C-haltiges Frischfutter für Meerschweinchen – im Sommer nehmen sie einen Teil ihres Vitaminbedarfes über Gräser auf. Insbesondere im Winter bieten sich kleine Obststücke, Petersilie, Paprika und Brokkoli als Vitaminspender an.

Die Zähne der Meerschweinchen wachsen ständig. Damit die Tiere und ihre Zähnchen gesund bleiben, müssen sie diese ständig kauend abwetzen. Dafür ist Heu und Grünfutter ideal.

Wenn Ihre Meerschweinchen ein normales, zu ihrer Körpergröße passendes Gewicht haben und Sie die Tiere im Haus halten, brauchen sie kein Körnerfutter. Wenn sie viel Energie verbrauchen (zum Beispiel junge Meerschweinchen, säugende Muttertiere, kranke Tiere oder Meerschweinchen, die in kalten Monaten im Außengehege leben) ist auch getreidearmes Kraftfutter nützlich.

Kleintiere: So bleiben Meerschweinchen gesund

Damit es den kleinen Tieren in Ihrer Obhut immer gut geht, sollten Sie regelmäßig einige Aspekte überprüfen:

Kleintiere: Kaninchen oder Hase – was ist der Unterschied?

Obwohl viele Menschen die Wörter Hase, Kaninchen und Stallhase vertauschen, ist der Unterschied doch wichtig. Sie alle gehören den Hasenartigen an und sind somit offiziell keine Nagetiere. Ansonsten unterscheiden sich Hasen und Kaninchen aber entschieden. Sie haben sogar eine unterschiedliche Anzahl an Chromosomen.

Als Haustiere können Sie gezüchtete Kaninchen halten. Die beliebteste Unterart ist das Zwergkaninchen. Neben domestizierten Kaninchen gibt es auch noch Wildkaninchen. Sie sind die engen Verwandten der Haustiere, die aber in der freien Wildbahn vorkommen. Hauskaninchen werden auch Stallhasen genannt – daher rührt vielleicht die Vermischung der beiden Begriffe.

Hasen heißen eigentlich Feldhasen und sind immer Wildtiere. Sie leben in der freien Natur und sind eine geschützte Tierart. Sie dürfen Hasen nicht halten und sie auch nicht der „Natur entnehmen“. Feldhasen stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere, weil ihre Populationen immer kleiner werden. Durch Landwirtschaft und Städtebau werden sie verdrängt, Mähdrescher und Pestizide töten sie oder machen sie krank.

So unterscheiden Sie zwischen Kaninchen und Hasen: 

Kleintiere: Kaninchen im Porträt

Hauskaninchen stammen vom Wildkaninchen ab, das schon seit dem Mittelalter domestiziert wurde. In der freien Wildbahn leben Kaninchen mit ihren großen Kolonien in Erdhöhlen. Sie sind sehr sozial: Kaninchen putzen einander, kuscheln beim Schlafen und spielen miteinander. Die Kolonien sind streng hierarchisch mit einem Alpha-Männchen und -Weibchen.

Kaninchen werden bis zu zehn Jahre alt und sind ab der zehnten Lebenswoche geschlechtsreif. Sie tragen ihre Jungen etwa 30 Tage.

Kleintiere: Haltung von Kaninchen

Wollen Sie Kaninchen als Haustiere halten, so sollten immer mindestens zwei Tiere zusammen leben. Besser noch sind kleine Gruppen von drei bis fünf Tieren, die aus Weibchen und kastrierten Männchen bestehen. Sie können auch nur kastrierte Männchen zusammenhalten.

Laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. brauchen Sie für zwei Kaninchen mindestens sechs Quadratmeter Fläche, die den Tieren ständig zur Verfügung steht. Am besten ist es, wenn Sie die Kaninchen ständig im Außengehege halten. Sie brauchen dann ein Gehege, in das Raubtiere nicht eindringen und aus dem die Kaninchen nicht ausbrechen können. Zusätzlich brauchen die Tiere auch einen Schutz vor der Witterung.

Für die Innenhaltung reichen keine klassischen Käfige, denn diese sind nicht artgerecht. Sogenannte Kaninchenzimmer sind empfohlen: Hier ist das Zimmer für die Kaninchen frei nutzbar. Einen Rückzugsort mit dauerhaft geöffneter Tür brauchen sie dennoch. Diese werden als Nager-Vivarien verkauft.

Kaninchen sind scheue Tiere. Sie sollten möglichst wenig Stress ausgesetzt sein. Deswegen gilt auch: Wie alle Tiere sind Kaninchen keine Spielzeuge! Sie können zahm werden, wenn sie sich langsam an Sie gewöhnen dürfen. Für zwei Kaninchen, die jeweils zehn Jahre alt werden, kommen Gesamtkosten von etwa 7.000 Euro auf sie zu.

Kleintiere: Das richtige Futter für Kaninchen

Geben Sie Ihren Kaninchen morgens und abends abwechselnd Heu und Frischfutter und immer frisches Wasser. Eine möglichst abwechslungsreiche Diät hält sie gesund. Frischfutter kann bestehen aus:

Das Frischfutter darf nicht angewelkt sein, sonst gärt es. 

Kleintiere: Ist Ihr Kaninchen gesund?

Achten Sie regelmäßig darauf, ob Ihre Kaninchen gesund wirkt oder ob es Krankheitssymptome hat. Die Augen, Ohren und Nase dürfen nicht verklebt sein, das Fell sollte dicht sein und glänzen. Wenn das Tier nicht regelmäßig frisst, sollten Sie zum Tierarzt gehen. Das Gleiche gilt für Durchfall und Schmerzgeräusche. Die Krallen der Kaninchen müssen bei Bedarf geschnitten werden, wenn die Tiere sie nicht selbst abnutzen.

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