Nosferatu-Spinne: Nabu sammelt Daten – die „schockierendsten“ Sichtungen
Um sich ein besseres Bild von der immer häufiger auftretenden Nosferatu-Spinne zu machen, sammelt der Naturschutzbund Daten von Betroffenen.
Sie ist groß, haarig und jagt den allermeisten einen üblen Schauer über den Rücken: Die Nosferatu-Spinne wird immer häufiger in Baden-Württemberg und weiteren Teilen Deutschlands gesichtet. Das giftige Tier ist etwa ein bis zwei Zentimeter lang und hat eine Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern. Zum ersten Mal in Baden-Württemberg gesichtet wurde die Nosferatu-Spinne im Jahr 2005. „Seitdem hat sie sich, wahrscheinlich mithilfe des Güter- und Warenverkehrs, vor allem entlang der Rheinschiene verbreitet“, schätzt der Naturschutzbund (Nabu).
Spinne | Nosferatu-Spinne |
Wissenschaftlicher Name | Zoropsis spinimana |
Familie | Kräuseljagdspinnen |
Nosferatu-Spinne: Wo das giftige Tier schon überall entdeckt wurde
Inzwischen wurde die Nosferatu-Spinne laut Nabu auch rund um Stuttgart gesichtet, wie HEIDELBERG24 berichtet. Auch in Ludwigsburg, Tübingen und am Bodensee wurde das giftige Krabbeltier schon entdeckt. Die erste Sichtung war in Freiburg.

Die Spinnenart hält sich vor allem an Gebäuden und um diese herum auf. Sie krabbelt an Hauswänden hinauf oder wird an Gartenhäuschen, Balkonen und Terrassen wahrgenommen. In Weinheim fanden Menschen aus Heidelberg die Nosferatu-Spinne auf einer Latrine: ein absoluter Grusel-Fund!
„Teils mehrere am Abend/in der Nacht“: Nabu sammelt Daten über Nosferatu-Spinne
Um mehr über die Ausbreitung der Nosferatu-Spinne in Baden-Württemberg zu erfahren, sammeln Naturschützer Daten zu einzelnen Sichtungen auf einem Online-Portal. „Ziel ist es, mehr über das Vorkommen dieser Art und ihre möglicherweise durch den Klimawandel und andere Faktoren bedingte Ausbreitung in Deutschland zu dokumentieren“, sagt Robert Pfeifle vom Naturschutzbund Nabu laut Deutscher Presse-Agentur.
Inzwischen wurden schon etliche Sichtungen der Nosferatu-Spinne in Baden-Württemberg gemeldet: So schreibt eine Betroffene aus Auggen etwa, dass sie mindestens zehn (!) der giftigen Spinnen in ihrem Haus entdeckt habe. Seit drei Wochen treten sie vermehrt auf, „teils mehrere am Abend/in der Nacht“.
Nosferatu-Spinne in BW: Das sind die krassesten Sichtungen
Eine andere Person aus Bietigheim schildert, dass sie eine Nosferatu-Spinne in der Toilette und eine „unterm Klopapier“ entdeckt hätte. Hier kommen weitere krasse Sichtungen des Krabbeltiers in Baden-Württemberg:
- „1, Im Pool ertrunken“
- „1, mit Beute/fressend, Wespe gefangen und verspeist“
- „Im Zeitraum von zwei Wochen habe ich drei Nosferatu-Spinnen in unserer Wohnung/Keller entdeckt. Eine größer als die andere“
- „An mehreren Nächten diese/vergangene Woche habe ich in unserer Wohnung in Heuweiler (Bei Glottertal/Denzlingen) bisher fünf oder sechs exakt dieser Spinnen an Wänden sitzen sehen. Die Tiere wurden dann jeweils mittels Glas/Bierdeckel lebend nach draußen befördert“
- „10, laufend/umherlaufend, Wir haben sehr viele im Haus am Haus, mitten in Freiburg, seit ein bis zwei Jahren“
- „1, sitzend/ruhend, Ist im Keller im Trockenraum in die Bettwäsche gekrabbelt. Hab sie dann beim Bett beziehen entdeckt“
- „1, sitzend/ruhend, Hat beim Tragen in der Hand gebissen“
- „7, sitzend/ruhend, Bem. Beobachter: Die Spinne und ihre Familie sind in unserem Haus ständige Mitbewohner. Gefunden haben wir sie schon in der Küche, im Keller, im Bad und im Flur. Wenn wir sie finden, setzen wir sie raus“
Angst vor Nosferatu-Spinne? Nabu gibt Entwarnung
Ganz gleich, wie erschreckend diese Erfahrungsberichte klingen mögen, eine übermäßige Angst vor der Spinne müsse man laut Nabu nicht haben. „Nähert sich etwas so Großes wie ein Mensch, wird auch die Nosferatu-Spinne nicht angreifen, sondern versuchen zu fliehen“, wird Robert Pfeifle vom Nabu in der dpa-Meldung zitiert.
„Wird sie in die Enge getrieben, kann es vorkommen, dass sie zu beißen versucht“, erklärt Pfeifle. Die Bisse seien beim Menschen dann mit einem Bienen- oder Wespenstich zu vergleichen. Wie Du Deine Angst vor Spinnen, auch Arachnophobie genannt, bekämpfst, erklärt HEIDELBERG24 in einem Bericht.
Nosferatu- und andere Spinnen in BW: Weitere Fälle
Die Nosferatu-Spinne hat ihren Namen übrigens der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken zu verdanken: Diese erinnert an die Figur „Nosferatu“ aus der ersten großen Verfilmung des Schauerromans „Dracula“.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Eine Anarchophobikerin schilderte ihre Erfahrung mit der Grusel-Spinne in Heidelberg: HEIDELBERG24 hatte über den Vorfall berichtet, die Betroffene hatte die Nosferatu-Spinne an ihrem Briefkasten entdeckt. Für Aufruhr sorgte übrigens auch eine Spinne, die in einem Supermarkt in Mannheim entdeckt wurde: Der Betrieb wurde wegen des Achtbeiners zeitweise lahmgelegt.