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Reiterin steigt mit 3,17 Promille aufs Pferd – Polizei ermittelt

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Von: Sina Lück

In Rostock wird die Polizei auf eine Frau aufmerksam, die mit 3,17 Promille auf dem Pferd sitzt. Als die Beamten sie anhalten, schlägt die Reiterin um sich.

„Alkohol am Steuer, das wird teuer.“ Dieser Spruch ist wohl den meisten Menschen geläufig. Schließlich lernt jeder Fahrschüler, dass im Straßenverkehr eine Promillegrenze von 0,5 gilt. Für Fahranfänger in der Probezeit ist Alkohol am Steuer sogar komplett verboten. Doch wie sieht es bei Reitern aus? Darüber hat sich eine Frau aus Rostock offenbar keine Gedanken gemacht, als sie mit ihrem Pferd in Richtung Klein Bartelsdorf reitet. Gegenüber der Polizei zeigt sie sich wenig einsichtig. Bei dem Versuch, die 27-Jährige zu stoppen, geraten die Beamten sogar in Gefahr.

Reiterin steigt mit 3,17 Promille aufs Pferd – Polizei ermittelt

Eine Gruppe Reiter reitet mit ihren Pferden an einer verschneiten Landstraße entlang.
Für Reiter gibt es keine festgelegten Promillegrenzen. Auf öffentlichen Straßen gelten sie aber als Verkehrsteilnehmer, die ihre Tiere jederzeit unter Kontrolle haben müssen. (Symbolbild) © Manuel Geisser/Imago

Als die Meldung in der Einsatzleitstelle des Polizeipräsidiums eingeht, machen sich die Beamten auf den Weg. Und tatsächlich: Die Polizisten treffen dort eine Reiterin an, die stark alkoholisiert auf einem Pferd sitzt. Die 27-Jährige lässt sich zwar zum Absteigen bewegen, verliert danach aber die Fassung. Wütend schlägt und tritt sie um sich. Schließlich gelingt es den Polizeibeamten, sie zu Boden zu bringen und ihr Handfesseln anzulegen. Ärger mit der Polizei hat auch eine Besitzerin in Ansbach, deren Hunde ein Pferd bei einem Ausritt angreifen.

„Hierbei traf die 27-Jährige einen Beamten mit Tritten an Kopf und Schulter und seine Kollegin am Oberarm“, berichtet das Polizeipräsidium Rostock in einer Mitteilung. „Da das Pferd frei umherlief und sich die Frau weiter nicht beruhigen ließ, wurde ein zweiter Streifenwagen sowie ein Rettungswagen zur Unterstützung angefordert.“ Bei einem Alkoholtest vor Ort stellt sich außerdem der Promillewert der Reiterin heraus: 3,17.

Reiterin steigt mit 3,17 Promille aufs Pferd – Strafanzeige wegen Angriff auf Polizei

Mit vereinten Kräften bringen die Angehörigen der Frau das Pferd unversehrt zurück in den Stall. Für die 27-jährige Reiterin hat der Ausritt allerdings Konsequenzen. Die Strafanzeige droht ihr aber nicht wegen Trunkenheit im Sattel. Sondern „wegen Tätlichen Angriffs gegen Polizeibeamte“, wie die Polizei mitteilt. In dem Fall ermittelt nun die Kriminalpolizei.

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Reiterin steigt mit 3,17 Promille aufs Pferd – keine gesetzliche Promillegrenze für Reiter

Dass die Frau aufgrund des Alkohols im Sattel nicht belangt wird, hat einen einfachen Grund: Für Reiter und Gespannfahrer sind laut Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) und Bußgeldkatalog der StVO keine klaren Promillegrenzen festgelegt. Betrunken aufs Pferd zu steigen, ist daher erstmal nicht verboten. Allerdings gelten Reiter auf öffentlichen Straßen und Wegen als Verkehrsteilnehmer, die ihr Tier jederzeit unter Kontrolle haben müssen, um andere nicht zu gefährden. In England sollen „Undercover“-Polizeipferde für sichere Straßen für Pferd und Reiter sorgen.

„Nach unserem Kenntnisstand gelten für Gespannfahrer und Reiter sinngemäß die gleichen Verkehrsregeln wie für Fahrzeuge“, erklärt die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN). Das regelt die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) in §28, Absatz 2. Kommt es zu einem Unfall, sind meist diejenigen Schuld, bei denen die Polizei Alkohol im Blut nachgewiesen hat. Das zeigen entsprechende Urteile mit Pferden aus den vergangenen Jahren, so die FN.

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