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Schutz vor hohen Kosten – worauf müssen Halter bei Tierkrankenversicherungen achten?

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Von: Anna Heyers

Jeden Monat kosten die tierischen Mitbewohner Geld. Braucht es da wirklich noch eine extra Tier-Krankenversicherung? Ja, wenn die wichtigen Punkte darin abgedeckt werden.

Im November letzten Jahres wurden die Tierarztkosten angezogen. Unter anderem auch, weil sich die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) seit fast 20 Jahren nicht verändert hat. In Zeiten gestiegener Lebensmittel- und auch Futterpreise bedeutet das für viele Halter jetzt auch hier, tiefer ins Portemonnaie greifen zu müssen. Besonders Katzenbesitzer müssen teils doppelt so hohe Kosten zahlen. Eine gute Tierkrankenversicherung kann hier die Sorgen etwas nehmen und ist dabei nicht auf Hund oder Katze beschränkt. Es zum Beispiel auch Versicherungen für Pferde.

Tierkrankenversicherung: Worauf müssen Halter achten?

Zuallererst sei einmal gesagt, dass die Bundestierärztekammer (BTK) unbedingt zum Abschluss einer Tierkrankenversicherung rät, denn etwas Schlimmes kann immer passieren.

In meinem Praxisalltag habe ich schon das eine oder andere unangenehme Gespräch mit Tierbesitzern führen müssen, weil sie von den bevorstehenden Kosten für eine nötige Operation ihres Hundes völlig überrascht waren.

Dr. Uwe Tiedemann, Kleintierpraktiker und Präsident der Bundestierärztekammer

Im Gegensatz zu uns Menschen, wo in jedem Fall die gesetzliche Krankenkasse greifen würde, muss man bei Tieren den Schritt zur Versicherung aktiv gehen. Und sich dann entscheiden, welche der zwei Varianten man bevorzugt: Die eine Tierkrankenversicherung übernimmt alle Behandlungen, Operationen und Medikamente, die andere ist ausschließlich eine OP-Versicherung und damit in den Beiträgen in der Regel etwas günstiger.

Eine graue Katze beim Tierarzt.
Schon bei Routine-Untersuchungen entstehen beim Tierarzt Kosten. Seit November 2022 sind die üblichen sogar noch gestiegen. Eine Tierkrankenversicherung kann hier viel finanziellen Druck herausnehmen. (Symbolbild) © Viktor Cap/Imago

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Information für Halter: Was sollte in der Tierkrankenversicherung abgedeckt sein?

Die Angebote und Leistungen der verschiedenen Versicherer unterscheiden sich, ganz wie auch bei den menschlichen Krankenkassen, und sollten deshalb verglichen werden. So verlangen viele Tierkrankenversicherungen etwa eine Selbstbeteiligung, von der Sie unbedingt die Höhe vergleichen sollten. Andere Versicherung setzen ein Kostenlimit bei der Höchstentschädigung, zum Beispiel bei einer Rückerstattung von 1.600 bis 4.000 Euro bei Operationen oder bei Behandlungskosten. Die BTK empfiehlt Haltern, auf bestimmte Leistungen besonders zu achten:

Außerdem sollte laut BTK darauf geachtet werden, dass klar zu erkennen ist, welche Leistungen und Kriterien vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind (z.B. Altersgrenze, Erbkrankheiten, chronische Krankheiten, Naturheilverfahren, Operationen).

Lohnt sich eine Tierkrankenversicherung trotz der monatlichen Kosten?

Es kann durchaus sein, dass Sie eine Tierkrankenversicherung abschließen, und Ihr Haustier sie nie in Anspruch nimmt. Sie zahlen die Beiträge also eigentlich umsonst. Aber: Keiner kann ausschließen, dass Hund oder Katze nicht doch einmal krank werden, etwas Falsches fressen oder gar vor ein Auto geraten. In solchen Fällen können die Tierarztkosten abrupt in die Höhe schnellen – und dann ist man umso dankbarer für eine Versicherung, die die Kosten übernimmt. Denn sonst droht eine andere Entscheidung, eine sehr viel traurigere. Wer das Komplettpaket nicht nehmen möchte, sollte sich jedoch die OP-Versicherung gut überlegen. Immerhin tut ein monatlicher kleiner Betrag nicht so weh, wie auf einmal 2.000 Euro oder mehr zu zahlen. Alternativ kann man aber natürlich auch monatlich einen Betrag sparen und diesen für den Fall der Fälle beiseitelegen – ganz ohne Versicherung.

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